










Bislang sind wir frostfrei durch den Oktober gekommen und selbst sensiblere Kandidaten blühen unermüdlich weiter. Das freut beim Gang durch den Garten – lud doch der Oktober bisher nicht so häufig zum sonnigen Sitzen bei herbstlicher Outdoor-Teatime ein. Aber vielleicht überrascht uns ja der November noch.
Überraschend fiel auf jeden Fall die Ausbeute an Walnüssen aus – und zwar überraschend gering. Was weniger an der Menge der vom Baum produzierten Früchte als an der übermächtigen Ernte-Konkurrenz lag: Bis zu drei Eichhörnchen trieben sich auf der Suche nach den leckeren und energievollen Nüssen gleichzeitig im Geäst herum. Näherte ich mich dem Baum, zogen sie mit ihrer Beute erst dann ab, wenn wir quasi schon auf Tuchfühlung waren. Ganze 22 Walnüsse liegen nun bei uns in der Küche zum Trocknen. Egal, den putzigen Tierchen verzeihen wir den Mundraub natürlich sofort. Leider finden sie einen großen Teil ihrer verbuddelten Winterreserven nicht wieder – davon zeugen die überall im Garten aufkeimenden kleinen Walnussbäumchen. Was tun damit? In Anbetracht der stattlichen Größe, die Juglans regia ausgewachsen erreicht, können wir die nicht alle stehen lassen. Der Garten soll schließlich keine Walnussplantage werden. Doppelt vergebene Liebesmüh also: Hörnchen müssen auf Futter verzichten, und die keimende Nuss wird nicht zum Früchte liefernden Baum. Falls also jemand einem hoch motivierten Sprössling einen schönen Platz im Grünen bieten kann …











Einen Vorteil hatte der trockene September bei uns – wir konnten ganz entspannt die Wiesen mähen. Jedes Jahr schachern wir aufs Neue: Warten wir noch ein paar Tage mit dem Mähen und genießen die letzten Wiesenblumenblüten? Oder droht kommender Regen, der den Job schnell zur desaströsen Matschorgie werden lässt? Ihn schlimmstenfalls ganz unmöglich macht, wenn die langen Halme nach Dauerberegnung plus Wind alle in der Waagerechten zusammenkleben. Diesmal war das Timing perfekt – beim Heuen schien sogar herrlich die Sonne.









Es ist eine Krux: Wenn man sich nicht richtig Zeit nimmt und regelmäßig konzentriert – möglichst noch bei sonnigem Wetter – mit Fotoapparat oder Smartphone bewaffnet durch den Garten streicht, übersieht man viele tierische Besucher. Was natürlich super schade ist und echt ein triftiger Grund, mal eine Urlaubswoche für das Projekt „fotografische Dokumentation der Gartenfauna“ einzuplanen. Werde ich mal drüber nachdenken. Nachts klappt das mit den Wildkameras ganz gut: Von Maus bis Wildschwein lassen sich die Säuger klar identifizieren. Aber die Vogel-, Amphibien- oder Insektenwelt verlangt meist detailliertere Aufnahmen für eine eindeutige Bestimmung.









Das habe ich jetzt nicht erwartet: Unser Bambus, insbesondere die Phyllostachys, überraschen in dieser Saison mit einem fulminanten Halmaustrieb. Nach der Trockenheit, die in 2018 und in der ersten Hälfte 2019 für ziemlichen Stress beim Grün sorgte, hat der gut feuchte Herbst/Winter 2019/20 dem Riesengras einen Wachstumsschub beschert.













Im Juni stehen bei uns – wie jedes Jahr – die Wiesen im Mittelpunkt. Und jedes Jahr ist es wieder spannend, was denn da alles wo und in welcher Fülle blüht.














Glück gehabt! Während im Mai 2019 fiese Frostnächte vielen Blüten und Blattaustrieben den Garaus machten (und die komplette Walnussernte ausfallen ließen), begnügten sich die Eisheiligen in diesem Jahr mit nur wenigen frühen Morgenstunden knapp unter null Grad. Die sorgten bodennah zwar doch für einiges braunmatschig in sich zusammenfallendes Grün, aber der Schaden hielt sich in sehr überschaubaren Grenzen. Selbst die höher am Baum sitzenden männlichen Blüten der Walnuss überlebten, sodass die leise Hoffnung auf frische leckere Früchte aufkeimt. Falls sich nicht noch heimtückisch eine richtig späte Kaltfront nähert – und wir das „Glück gehabt!“ noch mal revidieren müssen …
Nun aber Schluss mit dem Spekulieren und Fokus auf die frühlingsbunte Blütenfülle, die im Laufe des Monats im Garten Einzug hielt. Sehr zur Freude der Gärtnerinnen – und natürlich der tierischen Besucher.









Nicht nur der Winter fiel aus, auch vom sprichwörtlichen Aprilwetter (7,75 mm Niederschlag bis dato) war bei uns wenig zu spüren. Lediglich nervig starke Windböen beeinträchtigten das gärtnerische Wohlbefinden an einigen Tagen. Dennoch: Sonne und durchweg angenehme Temperaturen – kulinarische Unterbrechungen draußen waren immer drin – förderten den grünen Schaffensdrang. Und zu tun gibt es im Frühling ja mehr als genug, was am besten auch noch alles zeitgleich erledigt werden sollte. Also Pflanzentöpfe aus dem Kalthaus raus, dem Unkraut in allen Beeten zu Leibe rücken, mulchen, Neues pflanzen und säen, Rasen mähen, Teichpflege, Gehwegsteine versetzen – die To-do-Liste wird einfach nicht kürzer. Dafür wird es täglich üppiger und bunter, trotz Trockenheit.








Winter – war da was? Von Schnee weit und breit keine Spur (okay, am späten Abend des 10. Februars lag für ca. 30 Minuten ein Hauch von Weiß über Garten und Feldern. Will ich nicht unterschlagen), und die Temperaturen bewegten sich auch in sehr moderaten Bereichen. Kälter als stundenweise minus vier Grad wurde es bei uns nicht. Da hat der Frühling gleich in den ersten Tagen mehr zu bieten: Auf frostige minus sieben Grad sank das Thermometer dank sternenklarem Himmel in der Nacht vom 22. auf den 23. März. Na, besser jetzt als im April oder gar noch später … Und glücklicherweise gab es nach oben hin auch noch nicht solche vorsommerlichen Ausreißer, sodass die Vegetation teilweise etwas hinter dem Stand von März 2019 hinterherhinkt, was ja mal nicht schaden kann. Nicht hinterher sind die Vögel: Sie begleiten unser Rumwühlen im Garten mit ihrem Gesang. Welch wunderbare Ablenkung, wenn die Heckenbraunelle ihr Zwitschern von der Spitze der höchsten Tanne aus vorträgt und auf der anderen Seite des Gartens die Singdrossel in der Stieleiche unermüdlich ihre Strophen zum Besten gibt.






Hinweis für alle, die Lust auf noch mehr blumige Impressionen haben: Unsere Bildergalerie 2019 zeigt die schönsten Gartenmomente des vergangenen Jahres.

Sturm, Regen, Sturmböen plus Regen – darauf lässt sich gefühlt dieser Februar reduzieren. Das Gute an der Sache: Die Regenspeicher werden weiterhin ordentlich aufgefüllt und die Sturmschäden halten sich bei uns bisher zum Glück in Grenzen. Aber langsam gibt es trotz größtenteils durchlässigem Sandboden schon hier und dort eine Ecke im Garten, in der jeder Schritt von schmatzenden Geräuschen begleitet wird – das geht Richtung Staunässe. Rund 136 mm Niederschlag hat uns der Februar bis dato beschert, ungewöhnlich viel für diesen Monat. Und ehrlich gesagt, dienen die Windböen auch durchaus mal als Ausrede, den ein oder anderen anstehenden Gartenjob (final das Schuppendach zu säubern, die neue Rhizome-abstechen-Saison einzuläuten, etc.) noch etwas zu verschieben. Rächt sich alles in den kommenden Monaten, ist klar.
Das Thermometer bewegte sich im Februar zwischen stundenweise leichtem Frost bis hin zu 14 Grad. Entsprechend früh öffnen sich die Blüten vieler Geophyten und Gehölze. Winter: nach wie vor Fehlanzeige.






