Warm, windig und dann Schnee


Wild Gardening | Garten blog | Warm, windig und der erste Schnee

Bis zum vergangenen Wochenende sollte dieser Post noch „Warm und windig“ heißen – dann kam der erste Schnee! (Fast) hinter uns liegt ein abwechslungsreicher November mit hohen, frühlingshaften Temperaturen, tüchtig Wind und einer ersten ausgiebigen Ladung Winter. Schön!

Hier ein paar Impressionen:

Wild Gardening | Gartenblog | Hopfen

Der Sturm hat den Hopfen von Wand und Dach der Garage geweht – dekorativ!

Wild Gardening | Gartenblog | Rhus typhina

Prachtvolle Farben voller Wärme – unser Rhus typhina, eine Schönheit mit ganz großem Ausbreitungsdrang.

Gartenblog | Wild Gardening | Rhus typhina und Malus 'Evereste'

Ein hübsches Paar: Die Blätter des Rhus typhina ummanteln die Früchte des Malus ‚Evereste‘.

Wild Gardening | Gartenblog | Halbmondborder

Windige Zeiten in der leergepusteten Halbmondborder.

Wild Gardening | Gartenblog | Sturm

Tolles Ensemble im Sturm: Rhus typhina mit Hippophae rhamnoides, hier die Sorte ‚Vitaminhochzeit‘.

Wild Gardening | Garentblog | Gelenkblume

Und dann der erste Schnee! Wer genau hinguckt, entdeckt noch Blüten unserer Gelenkblumen – unermüdliche Herbstblüher. Unverzichtbar ab September.

Wild Gardening | Gartenblog | Erster Schnee

Wir waren echt überrascht: richtig Winter im Wilden Garten.

Gartenblog | Wild Gardening | Rotkehlchen

Die Vögel freuen sich über die gute Futterversorgung.

Wild Gardening | Gartenblog | Bambus im Schnee

Gibt es etwas Schöneres als Bambus im Schnee? Hier links Fargesia murielae ‚Standing Stone‘ und rechts Phyllostachys nigra ‚Henonis‘.

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Oktoberfarben

Wild Gardening | Ein Garten in der Heide | Gartenblog | Hachonecloa

Oktober – einer der farbenprächtigsten Monate in unserem Garten. Ein wildes Spiel zwischen Leuchten, Verblassen und Dahinschwinden, zwischen herbstlich abgesofteten harmonischen Gartenbildern und einzelnen explodierenden Farbtupfern. Hier ein paar Bespiele aus den Staudenbeeten:

Wild Gardening | Ein Garten in der Heide | Gartenblog | Staudenbeet

Gräser sind für uns unverzichtbare Strukturbildner im herbstlichen Beet.

Wild Gardening | Ein Garten in der Heide | Gartenblog | Aster

Die Astern haben sich in diesem Jahr ungewöhnlich spät zur Blüte entschlossen.

Wild Gardening | Ein Garten in der Heide | Gartenblog | Zaun

Das gilt auch für die Goldaster (Chrysopis villosa).

Wild Gardening | Gartenblog | Ein Garten in der Heide | Staudenbeet Oktober

Verblühte Heleniums vor dem eleganten Achnatherum calamagrostis.

Aber nicht nur die Staudenbeete faszinieren momentan. Auch die Zeit der Vogelfütterung hat wieder begonnen. Die Meisen danken es uns gleich mit wilden Tänzen im Bambus.

Wild Gardening | Ein Garten in der Heide | Gartenblog | Kohlmeise in Bambus

Blaumeise balanciert in Fargesia spez. Jiuzhaigou 1.

Der Herbst ist natürlich immer ein Höhepunkt für Bäume und Sträucher – das Farbspiel jedes Jahr weit gespannt und einzigartig zugleich. Hier der Blick in den Obsthof:

Wild Gardening | Ein Garten in der Heide | Gartenblog | Blick in den Obsthof

Wild Gardening | Gartenblog | Ein Garten in der Heide | Lichtspiel Bergahorne und Stieleichen sorgen inzwischen für tüchtig Schatten im alten Obsthof. Die Ahornsämlinge tauchen wie von Zauberhand überall im Garten auf.

Auch unsere erst 2012 gepflanzte Parrotia persica bringt sich schon tüchtig ins herbstliche Farbspektakel ein. Noch so jung – und doch in Farbe und Habitus schon unverkennbar!

Wild Gardening | Ein Garten in der Heide | Gartenblog | Persisches Eisenholz

Unser Persisches Eisenholz (Parrotia persica) setzt einen kräftigen Akzent im Bambusgrün.

Einige Gehölze stehen jetzt bereits ganz ohne Laub da, zum Beispiel Euonymus planipes, Euonymus alatus, Betula utilis und verschiedene Ebereschen.

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Farbenprächtige Früchte, aber kaum noch Blätter bei Euonymus alatus.

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Die Amerikanische Roteiche changiert zwischen fahlem Grün, leuchtenden Gelbtönen und Orangerot.

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Fauna und Flora in frühherbstlicher Stimmung oder: Wer hat die Birkenspitzen abgeknickt?

Beim morgendlichen Gartenrundgang Spinnenkunstwerke wohin man blickt, die ersten herbstlichen Farbtupfer am Großfrüchtigen Pfaffenhütchen (Euonymus planipes), reife Haselnüsse im Gras, leckere Brombeeren naschen – und dann das: Die junge Sandbirke (Betula pendula) war doch schon mal höher!? Näheres Hingucken bestätigt: Der Haupttrieb ist rund einen halben Meter unterhalb der Spitze abgeknickt. So stürmisch war es doch gar nicht … Noch genaueres Hingucken offenbart: Hier wurde subversiv nachgeholfen. An der Bruchstelle fehlt rundherum die Rinde. Auch an anderen Ästen sind die Wunden zu sehen – samt dem „Übeltäter“. Vespa crabro, eine Hornisse.

Eine Hornisse labt sich am zuckerreichen Birkensaft. Abgeknabbertes Holz wird ins Nest getragen und zum Wabenbau verwendet.

Seit vielen Jahren freuen wir uns darüber, dass unser Garten neben verschiedenen Bienen, Hummeln und Wespen auch Hornissen anzieht. Aber in keinem Jahr zuvor haben sich die friedlichen Fluginsekten mit derartigem Appetit auf die Birken gestürzt. Denn bei der einen gekappten Birke blieb es nicht. Nur wenige Tage später war der zweite junge Baum knapp einen halben Meter kürzer – und der Befund der gleiche.

Vespa crabro auf dem Weg zur Futterstelle.

Nun war unsere Neugier geweckt und wir untersuchten alle umliegenden Birken. Und siehe da: An fast allen Bäumen gab es hier und da die typischen Fraßspuren, teilweise schon vernarbt und „trockengefallen“.

Auch andere Insekten erfreuen sich an den freigelegten Saftquellen – nach unseren Beobachtungen stets im friedlichen Nebeneinander.

Unser Trost: Birken sind ja sehr regenerativ, die bringt so leicht nichts um. Mal schauen, wie sie die gefällten Haupttriebe wegstecken. In ihrem eigenen Interesse sollten die befruchteten Weibchen sicherstellen, dass diese leckere Futterquelle auch im kommenden Jahr noch zur Verfügung steht.

Die Planung fürs nächste Jahr ist bei den Zebraspinnen (auch Wespenspinnen genannt) zum Herbstanfang bereits fast abgeschlossen: Überall in den Wiesen – und bevorzugt an Sporobolus heterolepis – sieht man schon die tabaksbeutelähnlichen Kokons, in die das Weibchen ihre Eier legt. Hierin überwintern die Jungen, bevor sie sich im folgenden Frühling nach draußen wagen.

Eikokon von Argiope bruennichii – bei uns immer gerne im Prärie-Fallsamengras zu finden.

Eine weibliche Zebraspinne hat einen Grashüpfer erbeutet. Zu sehen ist auch das für die Art typische zickzackförmige Stabiliment im Netz.

Aber nicht nur die tierischen Bewohner im Wilden Garten sind noch höchst aktiv. Viele spätblühende Stauden erfreuen uns mit ihrem Farbenfeuerwerk, einige Astern warten noch mit der Blüte.

Phloxe gehören bei uns zu den ausdauerndsten Blühern, die Gelenkblumen Physostegia virginiana im Hintergrund stehen ihnen in nichts nach.

Auch Knautia macedonica treibt eine ordentliche Nachblüte.

Noch mehr Insekten: Eine Ackerhummel an den Blütenständen von Eupatorium fistulosum ‚Riesenschirm’.

Zwei Powerpakete im Verdrängungswettbewerb: Pleioblastus pumilus und Mentha x piperita ergeben ein hübsches Paar.

Jeden Herbst begeistern mich die kunstvoll skulpturalen aber hochgiftigen Früchte von Euonymus planipes.

Farbspektakel bei Euonymus planipes: Die orangen Samenmäntel hängen an der fünfflügeligen roten Fruchtkapsel.

Morgenstimmung im westlichen Teil des Wilden Gartens.

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Der Diskussionspunkt: die Ackerkratzdistel – schön oder nicht?

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Der Reiz von gemeinhin als Unkraut eingestuften Pflanzen ist für naturnahe Gärten nicht zu unterschätzen. Gerade durch sie entstehen oft die faszinierendsten Gartenakzente. So sind in unserem Garten Wilde Möhren (Daucus carota) inzwischen unverzichtbar geworden. Auch in diesem Jahr breiten sie sich besonders im Wilden Garten wieder tüchtig aus. Hinzu kommt, dass sie inzwischen sogar das eine oder andere ansonsten (meist) gepflegte Staudenbeet erobern – dies lässt eine durchaus gewünschte kleine rebellische Note entstehen, die, wenn sie nicht überhandnimmt, eine zarte blühende Verbindung zwischen dem Staudengarten am Haus und den Wilden Wiesen schafft. Das ist sozusagen unser Erfolgsmodell „Unkraut“.

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Daucus carota – eine Woge an Blüten im Wilden Garten

Wild Gardening | Gartenblog | Daucus carota

Daucus carota – zarte, eingewanderte Tupfer im Staudenbeet

Aber nun ist ein anderes, fast immer als Unkraut im schlimmsten Sinne tituliertes Pflänzchen in unseren Fokus gerückt: die Ackerkratzdistel (Cirsium arvense). Bei Insekten ein wahrlich begehrtes Objekt. Schön sah es aus, als im Frühsommer all die Schmetterlinge über den Wilden Wiesen flatterten. Jetzt blühen dort nur noch wenige Distelexemplare in bezaubernd sanftem Lila – auch sie nach wie vor ein wahrer Insektenmagnet.

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Cirsium arvense – ein wahrer Insektenmagnet

Bisher haben wir die Ackerkratzdistel im Wilden Garten geduldet. Aber nun wollen wir die Wiesen abmagern, um in den kommenden Jahren noch mehr Artenvielfalt und Blühpower zu schaffen. Was also mit der Ackerkratzdistel tun?

Einmal im Jahr einfach mit abmähen. Klar. Doch eigentlich planen wir, die beiden großen Wiesenflächen immer erst im Herbst zu mähen, damit wir möglichst lange den Anblick wogender Gräser und Blüten genießen können.

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Die Wilden Wiesen im nordwestlichen Garten

Aber im Moment (die Wiesen sind ja qua Entschluss, siehe oben, noch nicht gemäht) tut die Distel genau das, was alle an ihr fürchten: Sie schickt ihre Samen in den Wind …

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Gefürchtet: die Samen der Ackerkratzdistel

… und breitet sich damit noch weiter aus. Aber genau das hat sie in einigen Bereichen der Wiesen durch ihre Wurzelausläufer schon mehr als genug getan – wie man sieht:

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Schön oder nicht?

Das schafft Diskussionspotenzial: Weg damit oder nicht? Das Problem: Die eine findet es schön, die andere nicht. Glücklicherweise haben wir zwei Wiesen. Schließlich ist unser Garten ja auch so etwas wie ein Experimentierfeld. Nun wird die eine Fläche also ab nächstes Jahr ackerkratzdistelfrei gehalten – eine Menge Aufwand: Hier hilft nur mehrmaliges frühes Ausstechen der Pflanzen über Jahre. Die andere Wiese darf weiter Ackerkratzdisteln beherbergen. Da die Samen der Ackerkratzdistel offene Erde bevorzugen, um sich  anzusiedeln, haben wir vielleicht eine Chance, dass der Plan mit den beiden Flächen – eine mit, eine ohne – aufgehen könnte. Schaun wir mal. Wir sind gespannt …

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Hitze, Sturm und tüchtig Regen

DSC_0583Hochsommer – ein Juli-Start mit 30 Grad, raufarbeiten auf 37 Grad, rekordverdächtig für die Nordheide. Nun sind wir bei weniger sommerlichen 16 Grad plus Sturmböen angelangt, die bisher zum Glück keinen großen Schaden im Wilden Garten angerichtet haben. In Kombination mit ordentlichen Regenschauern kommt da jetzt ab und an schon leichtes Herbstfeeling auf … Aber ein Blick in die Beete genügt und die melancholische Anwandlung ist wie weggeblasen: Denn die Spätsommer-Stauden stehen kurz vor dem Aufblühen und auch der Temperaturtrend geht wieder nach oben. Das verspricht hoffentlich noch einige lauschige Abende im blühenden Grün.

Unser Garten hat das Rauf und Runter erstaunlich gleichmütig weggesteckt. Nur die Rosen konnten dem nicht standhalten: Sturm und Regen verwandelten nach nur wenigen Tagen die Rambler-Blütenwolken im Obstbaum und an der Garagenwand in zartrosa Teppiche auf Rasen und Stein. Anderen hingegen schienen die Böen gar nichts auszumachen, zum Beispiel unseren erst im Frühjahr 2014 gepflanzten Monarden.

Monarda fistulosa-Hybride ‚Prärienacht‘

Die haben sich inzwischen kräftig ausgebreitet und machen auch nach richtigem Schietwetter noch einen standfesten Eindruck. Wir haben die charmanten Indianernesseln inzwischen richtig lieb gewonnen – zumal sie bisher ihre gute Mehltauresistenz unter Beweis stellen. Hoffen wir, dass das weiterhin so bleibt. Dann werden wir neben ‚Prärienacht‘, ‚Jacob Cline‘, ‚Pummel‘ und ‚Marshall’s Delight‘ sicher noch andere Sorten probieren.

Gaillardia grandiflora ‚Kobold‘ und Knautia macedonica verbreiten sich üppig in den Beeten

Ungewöhnlich langlebig präsentieren sich die großblumigen Kokardenblumen Gaillardia x  grandiflora bei uns und halten dabei sogar den wüchsigen und unverwüstlichen Knautia macedonica stand, die sich zudem noch reichlich versamen – was wir zulassen.

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Helenium ‚Sahin’s Early Flowerer‘ eingerahmt von Melica ciliata, Monarda ‚Jacob Cline‘ und Eupatorium fistulosum ‚Riesenschirm‘

Die Blühsaison bei den Sonnenbräuten läutet – der Name verrät es schon – wie immer Helenium ‚Sahin’s Early Flowerer‘ ein.

Helenium ‚El Dorado‘

Die Korbblütler erfreuen nicht nur uns mit ihren kräftigen Farbakzenten, sie stehen auch bei vielen Insekten ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Hier sieht man Biene und Hummel auf Helenium ‚El Dorado‘.

Typha minima vor Miscanthus sinensis ‚Variegatus‘

Ebenfalls standfest: die Blütenstände der reizenden Zwerg-Rohrkolben. Typha minima fühlt sich bei uns seit Jahren in einem großen Kübel wohl. Und erinnert uns täglich an das ausstehende Projekt „Teichanlage“ …

Hostablüte

Freudig haben die Hostas den Regen begrüßt. Der lockt natürlich auch die Nacktschnecken aus ihren Verstecken. Da die Pflanzen in Töpfen stehen, lassen sich die ungebetenen Gäste aber gut absammeln und die Fraßschäden halten sich in tolerablen Grenzen.

Eupatorium fistulosum ‚Riesenschirm‘

Auch der Wasserdost liebt die derzeitige Feuchte und wird in einigen Tagen –  zur Freude von Schmetterling, Biene und Co. – seine schönen Blüten öffnen. Die mächtigen Pflanzen säen sich in unserem Garten ebenfalls rege selbst aus. Passt der gewählte Standort aufgrund der zu erwartenden Pflanzengröße nicht, setzt man die Kleinen einfach um.

Oenothera biennis

Die Nachtkerzen hingegen sehen eigentlich an jedem selbstgewählten Standort in den Beeten gut aus.

Daucus carota zwischen Hippophae rhamnoides und Rhus typhina

Gern gesehen im Wilden Garten sind auch die Wilden Möhren Daucus carota, die sich locker selbst neben dem sehr wüchsigen Sanddorn behaupten.

Origanum vulgare vor Hypericum perforatum

Richtig wohl fühlen sich Origanum vulgare und Hypericum perforatum in den wilden Wiesen. Beide haben inzwischen üppige Bestände ausgebildet.

Hinter der Wiese mit Hypericum perforatum steht ein junger Hain von Betula utilis var. jacquemontii

Wärme und Regen sind natürlich auch für unseren Bambus perfekte Wachstumsstimulanzien: In diesem Jahr schob Phyllostachys vivax ‚Huangwenzhu‘ erstmals Halme, die man mit Daumen und Zeigefinger nicht mehr umfassen kann.

Phyllostachys vivax ‚Huangwenzhu‘

Und Luma apiculata (Luma-Myrthe), unser Schätzchen aus Cornwall, blüht üppig inmitten der schützenden Bambusse.

Luma apiculata

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Frühsommer-Rundgang

Wild Gardening | Gartenblog | Ein Garten in der Heide | Juni 2015

Viel los in letzter Zeit. Daher nur kurz ein paar Sätze und ein paar Foto-Highlights aus unserem Frühsommer-Garten:

Wild Gardening | Gartenblog | Ein Garten in der Heide | Wiese

Unsere Wiesen kommen langsam tüchtig in Fahrt.

Wild Gardening | Garten Blog | Wilde Wiese

Das Ungeplante in einem Garten ist ja oft das Bezauberndste:

Wild Gardening | Gartenblog | Birken und Lupinen

Wilde Lupinen erobern die Baumscheibe von Betula utilis var. jacquemontii

In den vergangenen Wochen herrschte ausgeprägte Trockenheit – dennoch gab es eine überwältigende Blühpower bei einigen Gehölzen:

Wild Gardening | Garten Blog | Wisteria

Wisteria – eine grandiose Blüte dieses Jahr

Wild Gardening | Gartenblog | Physocarpus

Ebenso bei Physocarpus opulifolius ‚Diabolo‘

Die Staudenbeete machen sich langsam für den Sommer bereit:

Wild Gardening | Gartenblog | Tolle Kombination

Tolle Kombination: Gleditsia triacanthos ‚Sunburst‘ und Salvia nemorosa ‚Rosa Königin‘

Wild Gardening | Gartenblog | Geranium

Setzt schon frühzeitig prächtig Farbtupfer ins Sommer-Staudenbeet: Geranium himalayense ‚Gravetye‘

Und bei zwei Bäumen gab es erste Blütenansätze zu bewundern:

Wild Gardening | Gartenblog | Gelbholz

Maackia amurensis ist im dritten Standjahr – Hummeln, Bienen und andere Insekten können sich auf die Schmetterlingsblüten freuen

Wild Gardening | Gartenblog | Walnuss

Als kleine Walnuss in die Erde gepflanzt – nun nach über 10 Jahren die erste (weibliche) Blüte bei Juglans regia

Leider blüht auch einer unserer liebsten Bambusse:

Wild Gardening | Gartenblog | Phyllostachys propinqua

Phyllostachys propinqua (mit Ph. bissetii re) noch kurz vor der Blüte

Wild Gardening | Gartenblog | Bambusblüte

Blüte an den Halmen von 2014 bei Phyllostachys propinqua

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Licht-Blicke

DSC_0453In den letzten Tagen wechselten sich Sonne, Wolken und Regen immer wieder ab.

Schönste Gartenmomente entstanden durch ungewöhnlichen Lichteinfall – hier zwei Momentaufnahmen in Richtung unserer Gartengrenzen:

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Narzissen, viel Gelb, aber wühlmausresistent

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Das Frühjahr und die Zwiebelpflanzen – sie gehören einfach zusammen. Undenkbar: Ein Start ins Gartenjahr ohne Schneeglöckchen, Schachbrettblumen, Tulpen und Narzissen und, und, und …

Schade nur, dass auch die bei uns allgegenwärtigen Wühlmäuse Geophyten lieben. Tulpen setzen wir daher nur noch an wenigen ausgesuchten Stellen (in Plastiktöpfen, nicht in den im Handel üblichen Schalen. Diese haben sich nicht bewährt.).

Aber für den ganzen Garten ist dieser Aufwand einfach viel zu groß. Daher haben wir letztes Jahr beschlossen, mit wühlmausresistenten Narzissen zu experimentieren, obgleich das frühlingshaft oft recht grelle Gelb nicht gerade zu unseren Lieblingsfarben zählt. Doch die ersten Ergebnisse überzeugen und ermutigen uns, noch mehr von diesen fröhlich vor sich hin nickenden, sonnenanbetenden Osterglocken in unseren Garten zu holen:

Gartenblog | Narzissen  | Wild Gardening

Das Narzissen-Experimentierfeld kurz vor der Blüte

Wild Gardening | Gartenblog | Ein Garten in der Heide | Narzissenfeld

Die ersten Blüten zeigen sich: Narcissus ‚Carlton‘ und ‚Ice Follies‘

Wild Gardening | Gartenblog | Narcissenfeld

Voll da: Narcissus ‘Carlton‘ und ‚Ice Follies‘

Wild Gardening | Gartenblog | Narcissus 'Carlton'

Perfekt zum Auswildern geeignet: Narcissus ‚Carlton‘

Wild Gardening | Gartenblog | Narcissus 'Ice Follis'

Narcissus ‚Ice Follies‘ – ebenfalls eine gute Sorte für wilde Wiesen

Bei kluger Auswahl kann man die Narzissensaison sogar auf bis zu sechs Monate ausdehnen: Narcissus ‚Rijnveld’s Early Sensation‘, ‚Spring Dawn‘, ‚Tète-à-tète‘, ‚Ice Follies‘, ‚Carlton‘ und ‚Sun Disc‘ sollen dies beispielsweise möglich machen. Einen Versuch ist das sicherlich wert. Dies gilt besonders, da diese Geophyten durch eine hohe Varianz in ihrem Erscheinungsbild bestechen:

Gartenblog | Wild Gardening | Narcissus Poeticus

Edle Schöne: Narcissus ‚Poeticus‘

Wild Gardening | Garten Blog | Narcissus 'Rip van Winkle'

Toller, wilder Look: Narcissus ‚Rip van Winkle‘

Gartenblog | Wild Gardening | Narcissus triandrus Hawera

Dynamisch: Narcissus triandrus ‚Hawera‘

 

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Zeigt Rückgrat: Chinaschilf

Gräser sind ja bekanntlich ein wichtiges Thema im Wilden Garten. Es gibt wahrscheinlich keine Blickrichtung bei uns, von der aus man gucken kann, ohne auf ein Exemplar dieser großen Pflanzengruppe zu stoßen. Auch wenn wir den Rasen ausblenden. Und natürlich die wilden Wiesen, in denen sich ebenfalls viele Arten tummeln.

Für diese Omnipräsenz sorgen nicht nur die zahlreichen Vertreter unserer dominanten Strukturpflanze: Bambus. Auch aus dem – inzwischen erfreulich großen – Angebot an anderen attraktiven Gräsern haben einige den Weg in die Beete gefunden. Los ging es mit einem der beeindruckendsten Süßgräser für unsere Breiten: Miscanthus.

Miscanthus x giganteus hat sich zu stattlichen Horsten von gut drei Metern Höhe gemausert.

Als erstes fiel unsere Wahl auf eine der größten Spezies der Gattung, das Riesen-Chinaschilf Miscanthus x giganteus. Eine wunderbare Pflanze mit schönem Habitus – oft als wasserfallartig beschrieben –, die einen perfekten Beethintergrund oder Raumteiler abgibt. Ihre Üppigkeit lässt sofort einen Hauch von „Dschungelfeeling“ aufkommen. Apropos üppig: Man sollte den Platz für das Gras nicht zu knapp bemessen. Es wächst zwar horstig – aber die Horste gehen doch tüchtig in die Breite. Da sie nach einigen Jahren zudem beginnen, innen etwas zu verkahlen, bietet es sich dann an, die Pflanze im Frühjahr vor dem Neuaustrieb aufzunehmen und zu teilen. Achtung: schweißtreibende Arbeit!

Mit Glück bzw. einer ausreichend langen Vegetationsperiode kommt Miscanthus x giganteus auch bei uns zur Blüte. Hier in der Nordheide allerdings bei Weitem nicht jedes Jahr.

Trotz seiner enormen Wuchsleistung ist Miscanthus x giganteus erstaunlich anspruchslos und recht trockenheitsverträglich. Im frühen Frühjahr sieht man sich jährlich mit einem ordentlichen Berg an Biomasse konfrontiert, wenn es heißt, die alten Halme abzuschneiden, die den Winter über noch ein tolles Strukturgerüst im Garten bieten. Wir verwenden die geschredderten Halme als pH-neutrales Mulchmaterial, dessen helle Farbe die Frühlingsbeete freundlicher aussehen und besser zur Geltung kommen lässt als das Braun von Rindenmulch oder nackter Erde. Auch als kompostierbare Einstreu, beispielsweise im Hühnerstall, bietet es sich an.

Die Blüten von Miscanthus sinensis ‚Gracillimus’ erscheinen ebenfalls sehr spät im Jahr – wenn überhaupt. Das tut der Schönheit des Chinaschilfs aber keinen Abbruch.

Eine große Sortenvielfalt gibt es bei Miscanthus sinensis, dem klassischen Chinaschilf. Sieben Sorten davon stehen zurzeit bei uns im Garten:

Sehr elegant mit feinen Blättern kommt Miscanthus sinensis ‚Gracillimus’ daher. Das Gras bereichert jede Staudenrabatte und bleibt auch nach Sturmböen zuverlässig aufrecht.

Dank früherer Blüte begeistert Miscanthus sinensis ‚Malepartus’ alljährlich mit seinen großen roten Blütenständen, die später silbern werden.

Eine wunderschöne Auslese von Erst Pagels ist Miscanthus sinensis ‚Malepartus’. Die wüchsige und standfeste Sorte ist ein mächtiger Hingucker, der bei uns eine Höhe von rund 2,30 Metern (mit Blüten) erreicht. Seine tollen Blütenrispen setzen glänzend kupferrote Akzente, die nach einigen Wochen zu Silbergrau wechseln. Was wiederum einen wunderbaren Kontrast zur oft orange- und goldgelben Herbstfärbung der Blätter bildet. Einer unserer absoluten Favoriten im Wilden Garten.

Raureif verzaubert die Blüten von Miscanthus sinensis ‚Malepartus’.

Attraktiv bis in den März hinein: Bei Miscanthus sinensis ‚Malepartus’ fällt das Abschneiden der alten Halme richtig schwer.

Bisher leider nicht so überzeugend gedeihen bei uns zwei Exemplare von Miscanthus sinensis ‚Morning Light’. Was super schade ist, zählt doch auch diese Sorte wie ‚Gracillimus’ zu den besonders eleganten Vertretern ihrer Art. Ich hoffe sehr, dass sie sich in den nächsten ein, zwei Jahren noch berappeln, sonst versuchen wir es mit einem Standortwechsel.

Schwer tut sich im Wilden Garten zudem noch die Ernst-Pagels-Züchtung Miscanthus sinensis ‚Sirene’. Der Standort ist relativ trocken, das fördert natürlich nicht gerade ein üppiges Wachstum. Auch hier gilt: noch ein, zwei Jahre beobachten und dann ggf. umsiedeln.

Mit rund 1,60 Metern Höhe ist Miscanthus sinensis ‚Silberfeder’ bei uns ein hübscher, aber nicht dominanter Blickfang im Beethintergrund.

Die Chinaschilf-Blühsaison startet im Wilden Garten jeden Sommer mit der von Hans Simon stammenden Auslese Miscanthus sinensis ‚Silberfeder’. Ihre Blüten wechseln von zartem Rot rasch zu Silber, die Blätter changieren dazu im Laufe der Wochen von Grün über Rostrot zu Goldgelb.

Miscanthus sinensis ‚Strictus’ im Gegenlicht mit den typischen hellen Querstreifen.

Deutlich später dagegen – und eher selten – kommt Miscanthus sinensis ‚Strictus’ zur Blüte. Das Gras ist auch als Stachelschweingras bekannt und der Name passt tatsächlich perfekt zum sehr aufrechten Habitus der Pflanze, deren quergestreifte Blätter einen an die aufgerichteten Stacheln des namengebenden Nagetiers erinnern.

Blühte 2014 zum ersten Mal: Miscanthus sinensis ‚Strictus’

Ein echter Eyecatcher ist Miscanthus sinensis ‚Variegatus’, der mit seinen weißen Längsstreifen im Blatt wunderschöne und voluminöse helle Akzente ins Beet zaubert. Die alte Sorte ist bei uns eine der wüchsigsten und so konnten wir durch Abstechen ausufernder Horstränder bereits einige neue Pflanzen gewinnen. ‚Variegatus’ kam im Wilden Garten im Dezember 2014 erstmals zur Blüte. Das ist aber kein Manko, denn die Sorte entfaltet ihre tolle Wirkung auch ohne Blüten einfach durch die gestreiften Blätter.

Miscanthus sinensis ‚Variegatus’

 

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März-Impressionen

Garten Blog | Wild Gardening | Ein Garten in der Heide

Cornus mas

Nun ist der März auch schon wieder fast vorbei. Es gab wenig Zeit zum Bloggen, leider auch zum Gärtnern. Aber dennoch sind der Staudenrückschnitt, das Mulchen und das Aufbringen von Kompost irgendwie geschafft!

Das Frühjahr zeigt sich in unserem Garten noch recht zart. Erste kleine Blüh- und Farbtupfen erfreuen das Herz:

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Lonicera purpusii

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Leucojum vernum

Gartenblog | Wild Gardening | Ein Garten in der Heide | Virburnum bodnantense ‘Dawn'

Viburnum bodnantense ‘Dawn‘

Der Viburnum war eines der Sorgenkinder im unserem letzten Frühjahr. Da wollte er nicht richtig blühen. Dieses Jahr ist er tüchtig in Fahrt gekommen (er steht jetzt drei Jahre) und verzaubert uns nun mit seinem feinen Duft.

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Cornus stolonifera ‚Flaviramea‘

Immer wieder eine Freude beim Gartenrundgang: Der Wall mit den gelben Hartriegeln –hier macht es echt die Masse! Und die Masse wächst von Jahr zu Jahr erfreulich.

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Staudenbeet nach Rückschnitt und Mulchen

Und so sieht es bei den Staudenbeeten im Frühling aus. Ein wenig trist. Aber das wird sich sehr bald und sehr schnell ändern. In den nächsten Tagen soll Regen kommen. Das wird allen Pflanzen gut tun: in den Staudenbeeten und im Bambusbereich. Wenn jetzt ein wirklich regenreiches Frühjahr kommt – nach dem milden Winter –, dann steht einem dschungelgleichen Bambusjahr nichts mehr im Weg.

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Phyllostachys aureosulcata ‚Aureocaulis‘

 

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