
Nach einem kurzen Wintereinbruch im November ließen die ersten drei Dezemberwochen ab und an schon Frühlingsgefühle aufkommen. Lediglich die immer kürzer werdenden Tage kündigten an, dass der Winter gerade mal in den Startlöchern steht. Pünktlich zu Weihnachten lieferten dann Kahlfröste bis unter minus acht Grad einen knackigen Vorgeschmack darauf, was in den kommenden Wochen noch folgen könnte. Im Namen der Immergrünen hoffe ich natürlich, dass wir von längeren Dauerfrostperioden verschont bleiben.
Mit bis dato 25 mm Niederschlag war der Dezember in diesem Jahr ziemlich trocken: Da konnte der Rasenmäher noch mal zum Einsatz kommen, das Schuppendach von Laub befreit werden und auch im Obsthof sind bereits die ersten Ecken Gras freigerecht. Wenn es jetzt in den verbleibenden Tagen 2025 nicht noch zu Starkregenfällen kommt – was nicht angesagt ist –, dann war dieses Jahr mit insgesamt nur 717 mm Niederschlag nach 2018 (hier fielen bei uns lediglich 632 mm Nass) das trockenste der vergangenen zwölf Jahre. Bleibt zu hoffen, dass im kommenden Jahr wieder mehr – und bitte schön gleichmäßig dosiert – Wolken über uns abregnen.

Wenn das bunte Herbstlaub von den allermeisten Bäumen am Boden liegt, bringt Bambus mit seinen frischgrünen Blättern und den farbenfrohen Halmen optisch einen echten Gewinn, wie die in der Sonne leuchtenden dottergelben Halme von Phyllostachys aureosulcata ‚Spectabilis‘ hier zeigen. Auch die Vögel profitieren von dem immergrünen Riesengras: So verbringt unsere Haussperlingsschar jede Nacht in zwei großen Bambushorsten neben unserer Garage – abends begleitet von einem lauten Spektakel, bis jeder Vogel seinen Platz gefunden hat. Andere Singvögel nutzen die Haine ebenfalls als sicheren Schlafplatz

Grüne Halme mit gelbem Sulcus bei Phyllostachys vivax ‚Huangwenzhu‘

Während die letzten Blätter der Stieleichen (Quercus robur) und Bergahorne (Acer pseudoplatanus) längst von den Ästen geweht wurden, bietet der an den Baumstämmen hochkletternde immergrüne Efeu (Hedera helix) auch den ganzen Winter und Vorfrühling über ein schützendes und Nahrung spendendes Habitat für viele Tiere. Besonders Amseln und Drosseln lieben seine blauschwarzen Steinfrüchte

Eine Freude eher für das menschliche Auge sind die attraktiven Borken vieler laubabwerfender Gehölze – gerade jetzt im Winter. Bei den Vögeln punktet die Himalaja-Birke (im Bild Betula utilis var. jacquemontii) mit leckeren Winterknospen und späteren Samen

Längsrissige graubraune Borke beim Katsurabaum (Cercidiphyllum japonicum)

Korkleisten zieren Äste und Stämme des Amberbaums (Liquidambar styraciflua)