Strahlende Blüten – und eine Rodung

Nach einem halben Jahr mit monatlich üppigen Niederschlägen war im März Schluss mit dem Dauerregen: Lediglich 22,5 mm haben wir bis dato bei uns im Garten abbekommen (und für die letzten Märztage ist nicht so viel mehr angesagt). Etwas feuchter könnte es jetzt in der Wachstumszeit nun doch sein – zum Glück hat der Boden an den meisten Stellen noch einigermaßen Wasser gespeichert. Der Vorteil des wenigen Regens: Die zarten Frühlingsblüten von Krokus, Duft-Heckenkirsche, Narzissen und Co. fallen nicht den Wassermassen zum Opfer, sondern dienen weit geöffnet als einladende Futterquellen für die Insekten, die dank der milden Temperaturen schon rege unterwegs sind.

Kaum ein Frühjahrs-Post ohne meine geliebte Lonicera x purpusii: Von den oft schon im Januar mit der Blüte startenden Duft-Heckenkirschen kann man gar nicht genug im Garten haben. Sie sind nicht nur eine sichere erste Anlaufstelle für früh erwachende Insekten auf Nahrungssuche. Das sehr robuste Gehölz erfreut menschliche Passanten zudem mit seinem angenehmen Blütenduft

Willkommene Anlaufstellen für Bienen und andere Hungrige sind auch die Krokusse, von denen sich im März immer mehr Sorten anbieten

Ein weiterer zuverlässiger Frühblüher breitet sich in unserem Blühfeld stetig aus: der Huflattich

Die vor den Blättern erscheinenden Blüten von Tussilago farfara arbeiten sich selbst durch Maulwurfhügel in Richtung Sonne und versorgen geflügelte Gäste mit Pollen und Nektar

Unsere alljährliche Freude über das erwachende Grün, farbenprächtige frühe Blüten und steigende Temperaturen wurde – wie bereits im Frühjahr zuvor – anhaltend getrübt von dem unschönen Anblick des in Vollblüte stehenden Phyllostachys nigra ‚Boryana‘. Es hilft nichts: Die Pflanze wird sich nicht mehr erholen, höchstens mit kommenden kleinen Sämlingen eine neue Generation begründen. Also nutzten wir das stabile Märzwetter zur Bambusrodung (dieses Bild ist aus dem September-Post von 2023)

Das fällt bei ‚Boryana‘, der wegen seiner schönen braun gefleckten Halme auch Tigerbambus genannt wird, besonders schwer. Positiv dürfte die Aktion allerdings von Parrotia persica aufgenommen werden: Das rechts im Bild stehende Persische Eisenholz kann sich über mehr Licht und Platz freuen

Ausgewählte Bambushalme habe ich aufgeastet und eingelagert, den überwiegenden Rest in die Benjeshecke eingeflochten. So bietet sie noch mehr Versteck- und Nistmöglichkeiten für die Fauna

Zum Monatsende beginnen sich auch die wunderschönen Blüten von Magnolia stellata zu öffnen. Und damit beginnt gleichzeitig das alljährliche Bangen: Droht noch Spätfrost, der die Blütenpracht innerhalb Stunden zunichte macht, oder haben wir Glück und können uns wochenlang an den weißen Blütensternen freuen? Daumen drücken!

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Bambus, Frühjahr, Insekten, Sträucher abgelegt und mit , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.