Das hat es seit dem Start meiner Messungen 2012 bei uns nicht gegeben: sechs Monate in Folge mit mehr als 100 mm Niederschlag! Auch im Februar konnten wir die symbolische Marke wieder übertreffen. Immerhin 107,75 mm Nass gingen bei uns nieder. Das merkt man inzwischen selbst bei unserem durchlässigen Sandboden. Beim Gang über die Wiesen gibt der Boden mit schmatzenden Geräuschen bei jedem Tritt kund, dass er – zumindest oberflächlich – jetzt wirklich feuchtigkeitsgesättigt ist. Da sich gleichzeitig die Temperaturen in den frühlingshaften Bereich bewegt haben, treibt das Grün schon mutig aus. Also hieß es, schleunigst den Staudenrückschnitt angehen und einen Teil des isolierenden Laubs entfernen. Die meisten Frühblüher hatten sich allerdings schon aus eigener Kraft durch die Mulchschicht gearbeitet und sorgen mit ihren farbenfrohen Blüten für Frühlingsstimmung – selbst bei Regen. Und sie bieten willkommenes Futter für die langsam aus der Winterruhe erwachenden Insekten.
Obwohl ich jedes Jahr viele der Zwiebeln unter den Farnen ausbuddel und an einen helleren Platz setze, bleiben immer noch Tuffs von Galanthus nivalis über. Für Insekten ist die Art eine wertvolle Nahrungsquelle. Die ebenfalls super robuste gefüllte Schneeglöckchen-Sorte ‚Flore Pleno‘ ist hingegen steril, erfreut uns aber mit ihrem köstlichen Duft
Geradewegs der Sonne entgegen recken sich die Blüten des Crocus tommasinianus. Der deutsche Name Elfen-Krokus passt perfekt zu den zarten Pflänzchen
Die Art ist eine beliebte frühe Nektar- und Pollentankstelle
Nach dem Blütenstart des Elfen-Krokus öffnen auch die anderen Krokusse nach und nach ihre leuchtenden Blütenblätter – wenn denn mal die Sonne scheint
Sobald es allerdings regnet oder der Himmel nur wolkenverhangen ist, schließen sich die Tepalen (so heißen die einzelnen Blütenblätter in der botanischen Fachsprache) schnell wieder: Büfett vorübergehend abgedeckt
Hier hilft kein Abdecken und auch Einzäunen nicht wirklich: Das Rehwild findet immer einen Weg, sich Zugang zum offensichtlich sehr wohlschmeckenden Büfett in unserem Garten zu verschaffen. Wir haben inzwischen aufgegeben – der Garten soll ja nicht zum Hochsicherheitstrakt mutieren. Und letztendlich überwiegen die schönen Beobachtungen den kurzfristigen Ärger über abgefressene Zweige, Blätter und Blüten dann doch