Als Gärtnerin bin ich gerade ziemlich genervt vom Wetter – was wirklich selten vorkommt. Aber der zweite Monat mit ordentlich Regen und Sturmböen (denen eine Fichte zum Opfer fiel) erschwert die Wintervorbereitungen doch erheblich. Überall liegt noch sehr matschiges Laub rum, und täglich kommt von den Eichen etwas obendrauf. In der vagen Hoffnung, dass es so schnell nicht soooo kalt werden würde, habe ich zudem noch längst nicht alle Töpfe in das Kalthaus gebracht. Die haben sich mit bereits über 100 mm Niederschlag im November jetzt richtig vollgesogen und sind noch schwerer zu handhaben als ohnehin schon. Zu allem Überfluss drohen nun Tiefstwerte von bis zu minus 11 Grad. Heißt: Schnelles Handeln – Regen, Schneeregen oder was auch immer ignorierend – ist angesagt! Da hilft ein Blick auf die sonnigeren Stunden des Monats (die muss es auch gegeben haben), um etwas Motivation zu tanken.
Sofort gute Laune beschert Parrotia persica: Das Persische Eisenholz zählt zu meinen absoluten Favoriten unter den Herbstfärbern – und wurde daher hier im Blog schon oft präsentiert. Die bunten Blätter hängen auch nach den ersten Frösten noch am Baum
Ebenfalls wunderschön, aber leider größtenteils bereits am Boden liegend, ist der herbstliche Look von Euonymus alatus. Mit seinen flügelartigen Korkleisten an den Ästen bleibt das Geflügelte Pfaffenhütchen dennoch ein Hingucker
Das gilt ebenso für den Perückenstrauch Cotinus coggygria ‚Golden Spirit‘, dessen grüngelbe Blätter wirkungsvoll mit den silbrig behaarten, an Perücken erinnernden Blütenständen kontrastieren
Warme Orangetöne bringt Berberis thunbergii ‚Atropurpurea‘ ins Spiel, garniert mit kleinen roten Perlen der für Mensch und Tier essbaren Früchte
Als Nektar- und Pollenquelle für spätaktive Insekten stehen bis zu den ersten Frösten die hübschen Blüten der Kosmeen zur Verfügung. Der einjährige Korbblütler Cosmos bipinnatus wird passenderweise auch Schmuckkörbchen genannt und sät sich immer wieder selbst aus
Der ganze Regen lässt überall Pilze sprießen – nicht nur am Boden, sondern auf allen Untergründen, die als Nährboden dienen können. Vor den hölzernen Gartenmöbeln machen sie ebenso wenig halt. Die Pilze auf dem Foto sind wahrscheinlich eine Art der Gattung Helmlinge/Scheinhelmlinge (für eine genaue Bestimmung bin ich dankbar). Sie haben mit ihrem Myzel die Äste einer Sal-Weide besiedelt
Der November bescherte uns einige herrliche Raureifmorgenstunden. In den Beeten bleibt das Auge immer wieder an den skulpturalen Blütenständen des Brandkrauts Phlomis russeliana hängen. Alleine dieser Anblick ist es wert – neben dem ökologischen Nutzen – mit dem Rückschnitt der Stauden bis in den frühen Frühling zu warten