Was für ein Sommer

Ganz ist der August zwar noch nicht zu Ende, aber gefühlt muss es einer der wärmsten Monate bei uns gewesen ein. Drei ordentliche Gewitterregen sorgten immerhin dafür, dass das Gras nicht überall verbrannte – der beige Look aus dem Trocken-Sommer 2018 bleibt unvergessen. Nach den kräftigen Schauern war die Erde jeweils für ein, zwei Tage halbwegs zu bearbeiten, sodass ich wenigstens mit dem Abstechen von Bambusrhizomen vorankam. Ansonsten fiel Gartenarbeit wegen Hitze aus. Stattdessen war es ein Genuss, in den schattigeren Gartenregionen entspannt ein Buch zu lesen und die Sommerblüten zu bewundern.

Die filigranen Blütenstände der Himalaya-Wiesenraute zaubern leuchtende Sterne in den Halbschatten. Thalictrum delavayi samt sich bereitwillig aus und sieht gerade als Unterpflanzung von Bäumen einfach wunderschön aus
Die alten Phlox-Sorten von meiner Mutter sind unverwüstlich und blühen wochenlang, ebenso die sich über Rhizome ausbreitende Gelenkblume Physostegia virginiana, an deren Blütentrauben sich teilweise bis zum ersten Frost immer wieder neue Lippenblüten öffnen. Sie bevorzugt feuchte Böden, kommt aber in halbschattiger Lage auch mit unserem trockenen Sandboden klar. Links an der Garagenwand hat sich Eupatorium fistulosum ‚Riesenschirm‘ durch Samenflug oder tierischen Transport angesiedelt. Die Blüten des Wasserdosts zählen zu den Favoriten der Insekten
Auch der Fallschirm-Sonnenhut Rudbeckia nitida ‚Juligold‘ wird gerne angeflogen – hier von einer Gemeinen Sandwespe
Spannend zu beobachten: Die im Juli-Post ausführlich beschriebene Blüte an Phyllostachys nigra ‚Boryana‘ zieht ebenfalls Insekten an. Zahlreiche Bienen füllen ihre Pollenhöschen an dem Bambus
Hübscher Farbkontrast: Ein Ampfer-Wurzelbohrer-Männchen hat sich auf einem Gartenstuhlkissen niedergelassen
Die Wildkameras liefern täglich Beweisfotos, dass unser Garten von den Rehen – trotz Zaun – klar als extra für sie geschaffenes Futterparadies betrachtet wird

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2 Antworten zu Was für ein Sommer

  1. Head Gardener sagt:

    Hallo Miss Minze,

    englischen Rasen findest du bei uns wirklich nicht, dafür eine breite Mischung an Stauden, Sträuchern und Bäumen für eine Rundum-Jahresversorgung der Fauna 😉 Viel Spaß beim nachhaltigen Gärtnern und liebe Grüße aus dem Wilden Garten

  2. Miss Minze sagt:

    Euer Garten hat etwas Verwunschenes – gefällt mir 1000x besser als die typischen Vorortgärten, wo der „Englische Rasen“ dominiert!
    Ich versuche mich auch gerade in alternativen Ansätzen, was das Gärtnern betrifft, allein schon, weil der Klimawandel es erfordert. Blogs wie eurer sind auf jeden Fall eine gute Inspirationsquelle 🙂
    Na dann, frohes Schaffen!
    Liebe Grüße von Miss Minze

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