Sonne satt, statt Sturm – im März brachte die Gartenarbeit deutlich mehr Spaß als im dauerwindigen Februar. Nach leichten Nachtfrösten folgte oft ein herrlicher Tag mit Temperaturen im zweistelligen Plusbereich. Also nix wie raus in die Beete. Unter der Woche Staudenrückschnitt in der Mittagspause, denn die Zeit drängt, genauer: die in den Startlöchern stehenden Pflanzen. Da steigt mit jedem Tag die Gefahr, versehentlich auf zart sprießendes Grün zu treten. Einzig der fast vollständig fehlende Regen hielt das Wachstum im Zaum, brachte für uns allerdings den Vorteil, dass wir mit dem Schneiden und überschüssiges Laub aus den Beeten Sammeln zügig vorankamen. Selbst den Tee zum Sonnenuntergang konnten wir noch draußen genießen – untermalt vom täglich anschwellenden Vogelkonzert. Dazu gleich mehr …
Bei manchen Stauden wie Phlomis oder Veronicastrum fällt es fast schwer, die schönen skulpturalen Stängel abzuschneidenMitte März stehen die Krokusse in Vollblüte – sehr zur Freude der InsektenÜberall in den Wiesen, Hecken und Beeten leuchten kleine Farbtupfer in der Sonne: hier BlausterneAuch unsere Narzissen öffnen langsam ihre Blüten, selbst im Schatten einer KieferEinem sich langsam ausbreitenden Miscanthus sinensis ‚Gracillimus‘ halten die Zwiebelpflanzen tapfer standWie bereits im vergangenen März hat auch in diesem Jahr eine gut 300 Vögel starke Starenschar unseren Garten – sprich die Bambushaine – als komfortablen Truppenschlafplatz auserkoren. Das Schauspiel wiederholt sich jeden Abend: Bei beginnender Dämmerung sammeln sich die Vögel schon unter lautstarkem Gezwitscher, pfeifend und schnalzend, auf den umstehenden hohen Eichen und Ahornen. Dann erhebt sich – wie von einem geheimen Kommando aufgerufen – eine kleinere Gruppe und fliegt einer dynamischen Wolkenformation gleich mit akustischer Untermalung Richtung bevorzugtem Bambus und verschwindet pfeilschnell darin. Es folgt die nächste Schar bis schließlich alle ihren Platz gefunden haben. Oder doch noch nicht den richtigen: Also wird weiter diskutiert und mit wildem Geflatter Plätze getauscht. Und irgendwann tritt schlagartig Starenstille ein. Und das Abendkonzert klingt mit melodischem Amselflöten und einem Singdrosselmedley ausDie Übernachtungen bleiben nicht ohne Folgen – olfaktorisch und optisch: Nähert man sich beim Morgengang durch den Garten den beliebten Schlafstätten, steigt zuerst ein strenger Düngergeruch in die Nase (der sich zum Glück im Laufe des Tages verzieht), dann bleibt das Auge an plötzlich panaschiert scheinenden Blättern hängen – und die Duftquelle ist ausgemacht. Wir freuen uns trotzdem über den täglichen TrubelZum Schluss noch ein Update zum Bilderrätsel im Februar-Post: Inzwischen haben sich die kleinen Blütenköpfchen von Parrotia persica geöffnet und strecken ihre roten Staubgefäße der Sonne entgegen