Auch dieser Februar hatte es in sich: Nachdem der Garten im vergangenen Jahr eine Woche üblen Dauerfrost aushalten musste, hieß die Herausforderung 2022 statt Kälte: Wind. Konkreter: Sturm, abgelöst von Orkan, auf den wieder Sturm folgte. Und dazwischen konnte man das Lüftchen auch nicht gerade als windstill bezeichnen. Das ging nicht spurlos am Grün vorüber. Zwei Sal-Weiden kapitulierten vor den starken Böen und eine alte fallende Fichte wurde sanft von einem Bett aus Bambushalmen aufgefangen. Aus dem wir sie jetzt sägend wieder befreien müssen. Zum Glück hat der Fallwinkel sie ausschließlich auf Fargesien gelenkt, deren elastische Halme dem Gewicht alle bravurös standhielten. Die Aufräumarbeiten werden uns noch einige Zeit in Atem halten – allein das ganze Totholz von den Wiesen zu sammeln und in die Benjeshecke zu flechten, ist ein mehr als tagesfüllender Job.
Die ersten Baumstämme liegen schon bereit und warten auf den nächsten SägeeinsatzPositiver Nebeneffekt: Der üppige Regen sorgte dafür, dass unser kleiner Graben so viel und so andauernd Wasser führte, wie seit Langem nicht mehrNegativer Nebeneffekt: Auch wenn durch fallende Bäume kein Bambus zu Schaden kam, die Böen schafften es, Halme von Phyllostachys vivax ‚Huangwenzhu‘ zu brechenToter und (bis vor Kurzem) vitaler Halm von Phyllostachys vivax ‚Huangwenzhu‘. Trotz relativ nährstoffarmem Boden erreicht die Pflanze bei uns inzwischen Höhen von bis zu 9,70 MeternLichtblicke bei Wind und Regen sind die Frühblüher, die trotz schlechten Wetters nicht verzagen. Seit Januar freuen wir uns über die kleinen rosa Farbtupfer der Frühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum)Für Insekten spannender sind die Blüten von Lonicera purpusii, eine der ersten Nahrungstankstellen für erwachende Hummelköniginnen und Co. Die Duft-Heckenkirsche stellt ihr Pollen- und Nektarangebot zeitlich oft noch vor anderen Frühblühern wie Krokussen und Schneeglöckchen zur VerfügungBilderrätsel: Und wozu gehört diese frühe Blüte? Im vergangenen Jahr konnten wir sie zum ersten Mal bei uns bewundern, die bizarren kleinen Blütenköpfchen von Parrotia persica mit ihren knallroten Staubgefäßen, hier noch geschützt von den außen bräunlichen Hochblättern. Das Persische Eisenholz blüht im Februar/März vor dem Blattaustrieb