Sonnenblumen-Sommer

Sie sind ein leuchtendes Symbol für den Spätsommer, und ihr Anblick sorgt sofort für gute Laune: die Sonnenblumen. Und das selbst in regenarmen Zeiten wie diesen! Kein Wunder, denn einige Arten von Helianthus sind ursprünglich in den trockenen Prärien und Gehölzen Nordamerikas zu Hause – und daher Kummer, sprich Regenmangel, gewohnt. Dazu gehört z. B. Helianthus atrorubens, eine 1,50 m und höher werdende, reich blühende Staudensonnenblume. Durch energisches Ausläufer treiben macht sie sich, einmal etabliert, zusehends breit und bildet opulente Bestände. Wem das zu viel wird, der kann sie ganz einfach im Zaum halten: Die sehr flach wurzelnden Triebe lassen sich problemlos rausziehen. Helianthus atrorubens ist super robust und fühlt sich selbst in unserem Sandboden offensichtlich wohl. Lediglich bei sehr lang andauernden Trockenperioden kann es zu Mehltaubefall kommen. Bienen und andere Insekten schätzen das wochenlange, oft bis in den Oktober reichende Angebot an Pollen und Nektar. Wir lassen die ausgeblühten Pflanzen über den Winter stehen. Das zaubert bei Raureif oder Schnee sehr schöne Skulpturen und hält das abgefallene Laub an Ort und Stelle: Dort schützt es als Mulchschicht die oberflächennahen Triebe vor Kahlfrösten.

Helianthus atrorubens bildet zahllose Blüten auf rötlichen Stengeln aus – ein eleganter Kontrast zum warmen Gelbton der Zungenblüten
Durchaus schattenverträglich: Die lichten Wälder ihrer Heimat prädestinieren die Staudensonnenblume auch bei uns für weniger sonnige Lagen, hier am Rand unseres Bambushains
Vor einem dunkleren Hintergrund kommen die sattgelben Blüten besonders gut zur Geltung
Eine weitere Vertreterin der Staudensonnenblumen ist die ebenfalls sehr wüchsige, aber eher buschig wachsende Helianthus microcephalus-Hybride ‚Lemon Queen’ mit ihren blassgelben Zungenblüten
Unsere Staudensonnenblumen werden alljährlich nach dem „Zufallsprinzip“ um einjährige Helianthus ergänzt. Dahinter steht die winterliche Aktivität von Vögeln und anderen Sonnenblumenkernliebhabern, die Teile ihrer Beute unterwegs verlieren oder für später verbuddeln – und dann vergessen. Und so kommen in jedem Frühjahr – verstärkt in der Nähe der Futterplätze, aber nicht nur dort – überall Sämlinge aus dem Boden, die wir in den meisten Fällen auch stehen lassen. Dieser hat es auf gute 35 cm Blütendurchmesser gebracht
Detailaufnahme der kleinen Röhrenblüten einer einjährigen Sonnenblume. Sie dienen während der Blütezeit als Insektenweide, anschließend werden die Kerne von Vögeln geplündert. Und der Kreislauf beginnt von Neuem
Während Sonnenblumen wohl bei fast jedem hohe Sympathiewerte genießen, ist die Kornrade als Ackerunkraut gefürchtet und wurde deshalb stark dezimiert. Ihre giftigen Samen machen das Getreidemehl unbrauchbar. Heute findet man Agrostemma githago in manchen gekauften Blumenwiesensaatmischungen
Ebenfalls sehr giftig sind die markanten Früchte von Euonymus planipes. Das Großfrüchtige Pfaffenhütchen ist einer der ersten Herbstfärber: Schon ab Mitte September beginnen sich die Blätter mit einem Hauch von Rot zu überziehen, der sich in wenigen Wochen in ein intensives Orangerot wandelt. Ein echter Hingucker
Zieht auch immer wieder die Blicke auf sich: unser kleiner Hain von Betula utilis var. jacquemontii in der Morgensonne
Die strahlend weißen Stämme lassen sich sogar noch im Abendrot orten – wenn man sehr genau hinguckt
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