Zugegeben, das ist jetzt nicht so die stimmungsvoll winterliche Perspektive. Aber: Ich freue mich gerade richtig über den bereits gefallenen und noch vorhergesagten Dezemberregen! Denn bis Ende November haben wir in diesem Jahr gerade einmal 511 mm Niederschlag (1 076 mm im Vergleichszeitraum 2017) abbekommen – da heißt das Grün jeden weiteren 2018er-Tropfen sehr willkommen. Zwischendurch gab es in diesem Monat schon ein paar Frosttage, und für jeweils wenige Stunden hielt zarte Raureifkunst im Garten Einzug.
Es herrscht also keineswegs Gartentristesse – die kann selbst bei noch so schlechtem Wetter allein wegen der vielen gefiederten Gäste an den Futterstellen gar nicht aufkommen. Aber natürlich entdeckt man auch bei den pflanzlichen Protagonisten immer wieder überraschende Details, die jeden Gang durch den Garten zu einem kleinen Abenteuer machen.
Zum Beispiel die filigranen Reste der Schirmrispen von Hydrangea petiolaris
Oder die welken Blütenstände von Salvia glutinosa
Malus ‚Evereste’ erfreut mit lange am Baum verbleibenden und sehr frostbeständigen Früchten, die hier noch in schönem Farbkontrast zur Wand-Gelbflechte (Xanthoria parietina) stehen. Deren Ausfärbung tendiert an diesem Baum allerdings aufgrund der inzwischen halbschattigen Position ziemlich ins Grüne
Die behaarten Grundblätter von Phlomis russeliana – nach einer frostigen Nacht wie mit Puderzucker bestäubt
Wildrosen bieten das ganze Jahr über was fürs Auge: Irgendwo findet man immer noch ein paar Hagebutten
Oder attraktiv verfärbte Blätter, z. B. an Rosa rugosa
Der Rand aus Raureif setzt die verbliebenen Rosa-rugosa-Blätter opulent in Szene
Bei Rosa carolina tendiert das Laub in Richtung Bordeauxrot – womit man den Bogen nun doch noch zu den winterlichen Feiertagen schlagen könnte, so aus der kulinarischen Perspektive heraus …
Auf ein genussvolles Gartenjahr 2019!