It’s all about colour

Man kann es nach dem endlosen Sommer kaum fassen, dass auch in diesem Jahr wieder der Herbst Einzug hielt. Die ersten Oktoberwochen ließen eine heimliche Hoffnung aufglimmen, es könnte doch vielleicht bis Weihnachten – da steigen die Temperaturen bei uns ja eh gerne wieder an – einfach so weitergehen mit den herrlich sonnigen Tagen bei über 20 Grad. Aber der erste Herbststurm mit seinen waagerechten Regenschwaden holte uns abrupt auf den Boden der jahreszeitlichen Tatsachen zurück – und das ist natürlich gut so. Schließlich wird jeder Tropfen Regen von den trockenheitsgestressten Pflanzen begehrlich aufgenommen. Und die Saison hat richtig was zu bieten: Bäume und Sträucher hängen voller köstlicher Früchte für Mensch und Tier, das Blattwerk läuft zur herbstlichen Hochform auf. Kaum ein Ton von Gelb, Orange, Rot, der nicht auf der botanischen Farbpalette vertreten ist.

Bei den Vögeln beliebt sind die lang anhaftenden roten Hagebutten von Rosa carolina. Die aus Nordamerika stammende Wildrose ist im Sommer mit zahllosen einfachen rosa Blüten übersät – sehr zur Freude der Insekten. Bemerkenswert ist zudem ihre starke Ausläuferbildung (wir kultivieren ja einige pflanzliche Kandidaten mit entsprechenden Neigungen …), die zur Bodenbefestigung beiträgt und zügig geschützte Brutareale für unsere gefiederten Freunde entstehen lässt
Wir haben die Carolina-Rose u. a. mit Berberis thunbergii ‚Harlequin’, die ebenfalls ein hervorragendes Vogelschutz- und Nährgehölz abgibt, in einer Dickichtpflanzung kombiniert
Noch mehr Rottöne. Überaus reizvoll, dafür nicht soooo lecker: die Früchte von Cornus kousa var. chinensis
Bei Magnolia x loebneri ‚Leonard Messel’ erinnern die Früchte ein bisschen an winzige Orangen. Vögel mögen sie
Auch in den Kübeln wird es bunt: Das flammende Laub von Acer palmatum kontrastiert wirkungsvoll mit den immergrünen Blättern und den glänzend schwarzblauen Früchten von Viburnum tinus ‚Gwenllian’. Der im Mittelmeerraum beheimatete Schneeball ist bei uns nicht ausreichend frosthart, kommt aber im großen Topf bei Überwinterung im Kalthaus (wenn die Temperaturen richtig in den Keller gehen oder Dauerfrost droht) prima zurecht. Ab Ende Oktober zeigen sich zudem die ersten weißrosa Blüten, die den ganzen Winter hindurch, oft bis in den April hinein, einen Hauch von Frühling vermitteln
Ein Star unter den Herbstfärbern: Liquidambar styraciflua. Neben meinem heiß geliebten Persischen Eisenholz (Parrotia persica) sorgt der Amberbaum für ordentlich Farbdrama im herbstlichen Garten. Je nach Sonnenexposition (je mehr, desto besser) leuchten die Blätter von Grüngelb über Ockermagenta bis hin zu Weinrot. Ohne Laub bleibt er ebenfalls ein echter Hingucker im Winter – die mit Korkleisten verzierte Rinde verleiht dem Baum einen skulpturalen Charme
Im Schatten auf der Nordseite unseres Hauses verfärben sich die Hostablätter in matte Gelbtöne. Hakonechloa macra changiert fein in Grün, Beige, Rot. Dazwischen die blauen Blüten – denen von Traubenhyazinthen ähnlich – der immergrünen Liriope muscari
An der Garagenwand (klar, eine graue Wand würde den Effekt deutlich verstärken) wirft sich Parthenocissus quinquefolia ‚Engelmannii’ in sein schönes Herbstkleid. Bei all den Farben verblassen fast die Erinnerungen an den endlosen Sommer
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