Am 02. September war es so weit: Zum ersten Mal lagen reife hellbraune Walnüsse unter unserem 14 Jahre alten Baum. Das wirkte sich natürlich sofort auf die Gartenroutine aus. Und so führt seither der erste und letzte Rundgang des Tages auf jeden Fall an Juglans regia vorbei – den Blick aufmerksam ins Gras geheftet, ob nicht noch weitere Früchte zu Boden gefallen sind. Die dann freudig umgehend aufgesammelt und in alle gerade zur Verfügung stehenden Hosen-, Jacken- und Manteltaschen verstaut werden, bevor ich sie zum Trocknen in ordentlichen Reihen auf Ofenbratroste arrangiere. Wie es um den Nachschub bestellt ist, lässt sich anhand des Status der äußeren Fruchtschalen immer gut erahnen.
Hier dauert es nicht mehr lange: Bald fällt die reife Nuss aus der sich ablösenden Fruchtschale
Auch optisch ein Genuss: Eine Art Gitterfasernetz verbindet die äußere grüne Schale mit der Nuss
Wenn es um Essbares geht, ist Katze Luisa sofort zur Stelle. Nach ausgiebiger Riechprobe ebbte ihr Interesse an den Walnüssen allerdings schnell wieder ab
Nicht immer lösen sich die grünen Schalen vollständig von der Nuss, sodass man manchmal manuell nachhelfen muss. Bei dieser Säuberungsaktion sind unbedingt Handschuhe angesagt, da die in der Außenhülle enthaltene Gerbsäure die Hände ordentlich braun färbt. Kein Wunder also, dass Walnussöl aus Schalenextrakten in manchen Hautbräunungsmitteln enthalten ist und Fruchtschalen, Blätter und Rinde früher beim Einfärben von Wolle zum Einsatz kamen.
Die Tierwelt erfreut sich ebenfalls an spätsommerlichen bzw. frühherbstlichen Nahrungsquellen. Der Tisch ist reich gedeckt: Auf dem Menüplan stehen bei uns zurzeit neben blühenden Agastachen, Astern, Clematis, Fetthennen, Heleniums, Salvias, Sonnenblumen etc. zahlreiche Früchte von Berberitzen, Cotoneaster, Felsenbirnen, Feuerdorn, Kornelkirschen und anderen Hartriegelgewächsen, Rosen, Sanddorn, Schneebällen bis hin zu Vogelbeeren und Weißdorn. Zudem ist der Boden bereits jetzt übersät mit Haselnüssen, Unmengen an Eicheln, Kastanien, köstlichen Zwetschgen (wie bereits in früheren Posts erwähnt: Die Füchse lieben sie!) und Äpfeln.