Zweimal leichter Nachtfrost – weitere Unannehmlichkeiten hatte der Mai nicht zu bieten. Im Gegenteil: Seit Mitte des Monats wähnen wir uns eher im vorgezogenen Hochsommer. Gießeinlagen inklusive. Die hellen langen Abende erlauben es glücklicherweise, anstrengende Arbeiten in die kühleren Stunden zu verlegen. Und sie führen regelmäßig dazu, dass man immer zu spät ins Bett kommt – draußen auf der Gartenbank oder auf dem Liegestuhl ist es einfach zu herrlich. Den Blick schweifen lassen, die Vögel bei ihrer eifrigen Futtersuche für den unersättlichen Nachwuchs beobachten, ihren Abendgesängen lauschen (ab und an unterbrochen vom „Bellen“ eines jungen Rehbocks) und den gehaltvollen Duft der Abendluft in sich einsaugen. Auch das gehört zum genussvollen Gärtnern.
Die erste große Runde der Löwenzahnblüte ist durch
Die hübschen kugeligen Fruchtstände beleben die Wiesenareale mit den nun ebenfalls verblühten Narzissen
Im April-Post hatten wir schon freudig die Ausbreitung der Feld-Hainsimse begrüßt – jetzt gesellen sich noch die Blüten des Wiesenschaumkrauts dazu
Und in die Rasenflächen – bei uns ohnehin alles andere als reine Monokulturen – wandern immer mehr „Beetbewohner“ ein: Besonders Salvia- und Origanum-Arten fühlen sich hier wohl. Das Ganze sieht nicht nur schön aus, es bietet beim Mähen auch ein köstliches Dufterlebnis
Bleiben wir noch etwas in den Wiesen: Hier setzt der Gamander-Ehrenpreis kräftig blaue Akzente
Einen Bereich der Wiesen haben sich unsere Vielblättrigen Lupinen erobert. Im Hintergrund gewinnt die Gehölzborder als Windschutz langsam an Kontur
Die Wärme – gepaart mit ausreichend Feuchtigkeit – befeuert den Start des Austriebs bei den Phyllostachys-Arten. Zu den frühesten Kandidaten zählt bei uns Phyllostachys aureosulcata ‚Aureocaulis’
Die Ausläufer der leptomorphen Bambusarten müssen regelmäßig im Zaum gehalten werden (siehe oben: anstrengende Arbeiten, nur bei Temperaturen unter 25 Grad zu empfehlen!) und verlangen nach äußerst robustem Werkzeug. Diese Rhizome von Ph. vivax ‚Huangwenzhu’ waren leider aus dem definierten Gebiet ausgebüxt
Bei den warmen Temperaturen startet dann auch Juglans regia mit ihrem späten Laubaustrieb. Die selbstgezogene Walnuss zeigt mit ihren 13 Jahren schon eine recht stolze Präsenz auf der Wiese
Jedes Frühjahr begeistert mich die frische Blattmasse der verschiedenen Hosta-Sorten (solange sie nicht von Spätfrösten heimgesucht wurden). Kultiviert man die Pflanzen in Töpfen, lassen sie sich nicht nur einfacher vor Schneckenfraß schützen, sondern als „mobiles“ Grün auch immer wieder in neuen Arrangements in Szene setzen
Ein weiterer Frühlingsfavorit bei uns sind die Aquilegias. Wir erlauben den unterschiedlichen Arten und Sorten, sich selbst auszusäen – und sind immer wieder überrascht, welche Variationen auftreten
Ganz vorne dabei beim Thema „Schöner Austrieb“ sind natürlich die Farne (das wäre sogar mal einen eigenen Post wert!): Ein echter Hingucker ist Dryopteris purpurella mit seinen frischen roten Wedeln. Dahinter steht Polystichum aculeatum
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