Nicht nur Pflanzen und Menschen sollen sich bei uns wohlfühlen. Auch für die unterschiedlichsten Vertreter der Fauna möchten wir einen attraktiven Lebensraum bieten – unter diesem Motto ging unser Gartenexperiment 2006 an den Start. Seitdem hat sich einiges getan und wir freuen uns fast täglich an sekundenschnellen oder stundenlangen „tierischen“ Beobachtungen. Da es allerdings ungleich schwieriger ist, die krabbelnden, hüpfenden, fliegenden oder sich anderweitig fortbewegenden Tierchen vor die Linse zu bekommen als sich in Ruhe dem in der Regel an Ort und Stelle verharrenden Grün zu widmen, ist die Fotoausbeute hier deutlich geringer. Zumal meist – natürlich –gerade gar keine Kamera zur Hand ist, in den Momenten, in denen man einen netten animalischen Besucher im Garten entdeckt. Jetzt also einer der seltenen Blogbeiträge, bei dem die Flora eher eine Nebenrolle spielt.
Eine Honigbiene auf Knautia macedonica – die Witwenblume erfreut sich großer Beliebtheit bei vielen Insekten.
Die filigranen Blüten des Kreuzkrauts Ligularia stenocephala haben eine Ackerhummel angelockt.
Gut getarnt bewegt sich die Grüne Stinkwanze auf den Samenständen des Fenchels Foeniculum vulgare.
Jedes Jahr dürfen wir eine große Vielzahl an Schmetterlingen im Wilden Garten begrüßen – hier einen schönen Admiral. Seine Raupen lieben Brennnesseln.
Einzelne Exemplare des Jakobs-Greiskrauts Senecio jacobaea bescherten uns 2010 eine Population von Blutbären, dessen hübsche schwarz-gelb geringelte Raupen sich auf dieses giftige Kraut spezialisiert haben. Inzwischen konnten wir die Pflanzen durch konsequentes Ausstechen aus unserem Garten verbannen. Und damit leider auch diese Schmetterlingsart.
Die Grünen Heupferde findet man bei uns meistens in den Bambussen. Mit ihrem ausdrucksstarken Gesang schaffen sie die perfekte Atmosphäre für einen lauen Sommerabend im Garten.
Ein lecker gedeckter Tisch ist auch für Tiere eine wichtige Motivation, einmal im Garten vorbeizukommen: Weinbergschnecke bei der Löwenzahnspeise.
Das gilt ebenfalls für dieses Eichhörnchen, welches das reichliche Angebot an Nüssen schätzt, in diesem Fall Haselnüsse von Corylus avellana ‚Contorta’.
Neben artgerechten Futterquellen ist natürlich die Gestaltung des Lebensraums ein nicht zu unterschätzender Wohlfühlfaktor: Sonnenplätze zu jeder Tageszeit findet die Zauneidechse auf den überall bei uns im Wilden Garten liegenden großen Feldsteinen.
Igel zählen bei uns zu den Stammgästen inklusive Überwinterungsdomizil. Für den Nestbau greifen sie sehr gerne auf welkes Bambuslaub zurück, das sie geschäftig im Maul durch den Garten transportieren.
Die größten Besucher sind unsere Rehe – wenn man von den ungebetenen, aber zum Glück seltenen Gastspielen der Wildschweine einmal absieht … Auch für die reizenden Rehe mussten wir allerdings den Zugang auf ausgewählte Areale begrenzen. Der jährliche Fressschaden war einfach zu groß.
Fortsetzung folgt!