Fressen im Fokus

Die guten 127 mm Niederschlag im Mai plus sonnige Wärme im Juni haben den Garten in einen Dschungel verwandelt. Mittendrin im üppigen Grün überall bettelndes Piepsen von Jungvögeln, die ihre gestressten Eltern tyrannisieren – auch wenn sie schon selbst auf Futtersuche gehen könnten. Einige Altvögel starten noch einen zweiten oder gar dritten Versuch, eine weitere Schar reizender Nimmersatte großzuziehen. Wieviel Kraft das alles kostet, zeigt sich deutlich im Durchlauf an zerstoßenen geschälten Sonnenblumenkernen, Haferflocken, Mehlwürmern und Fettknödeln: Bereits mittags sind alle Depots leer geräumt, das geht schneller als am kältesten Wintertag! Und das, obwohl es bei uns durchaus ein respektables Angebot an Würmern, Schnecken, Ameisen, Raupen, Fluginsekten und anderen frischen Leckereien gibt (aber unser Lieferservice ist natürlich bequemer und schneller). Schließlich finden diese Vertreter der Fauna bei uns ebenfalls einen reich gedeckten Tisch vor, was sich in jeder Hinsicht auszahlt.

Der sehr robuste, Wind, Trockenheit und Hitze vertragende Feuer-Ahorn (Acer tataricum supsp. ginnala) sorgt z. B. nicht nur im Herbst mit seiner prächtigen Blattfärbung für Furore
Seine zahlreichen duftenden, im Mai/Juni erscheinenden Blüten sind ein Magnet für Insekten
Am Teich hat sich die Echte Brunnenkresse (Nasturtium officinale) ziemlich breit gemacht. Sie eignet sich nicht nur zum menschlichen Verzehr (sehr lecker im Salat)
Ihre hübschen weißen Blüten sind auch bei den geflügelten Gästen begehrt
Noch mehr Erfreuliches aus der Fauna: In diesem Jahr konnten wir wieder ein Plattbauchweibchen (Libellula depressa) im Garten begrüßen
Und die Hasenpopulation lässt bei uns ebenfalls nichts zu wünschen übrig. Das Blühfeld bietet gute Deckung und die ein oder andere Leckerei
Leckereien für Insekten liefert Rosa pimpinellifolia mit ihren ungefüllten Blüten. Die ausläuferbildende Bibernellrose liebt sonnige Standorte, stellt ansonsten aber keine großen Ansprüche. Im Herbst/Winter versorgen die schwarzen Hagebutten der Wildrose zudem Vögel und kleine Säuger mit wichtigen Vitaminen
Die Blüten vieler Gehölze erfreuen zurzeit tierische und menschliche Gartenbesucher. In jedem Sommer ein Hingucker sind die weißen Hochblätter (sog. Brakteen), welche im Viererteam jeweils die unscheinbaren kleinen Blütenköpfchen von Cornus kousa chinensis umgeben
Ein weiteres Blüten-Highlight unter den Gehölzen: Deutzia x magnifica, hier die Sorte ‚Tourbillon Rouge‘. Die ungefüllte dunkelrosa Blütenpracht der Hohen Deutzie sorgt für ein ständiges Summen und Brummen – eine attraktive Bienenweide in der gemischten Hecke
In den Wiesen hat sich die Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia) mit ihren blauvioletten (und weißen) Blütentrauben zur Freude der Insekten gut etabliert. Wir sind auch begeistert
Und selbstverständlich darf Mohn in den Wiesen nicht fehlen: Noch geschlossen sind die Blüten bereits ein filigranes Kunstwerk, bevor sie ihr Büfett für die Insekten öffnen
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