In den Monaten August und September läuft unser Garten zur Hochform auf. Zeit also, ein wenig den Blick schweifen zu lassen:
Die Wilden Möhren Daucus carota haben sich dieses Jahr nicht nur auf unsere Wiesen beschränkt, sondern etablierten sich (hochwillkommen) nun auch in der Halbmondborder. Hier bilden sie zusammen mit den silbrigen Grautönen des ebenfalls üppig sich vermehrenden Sanddorns Hippophae rhamnoides ein harmonisches Bild. Sanddorn verbreitet seine Ausläufer in unserem Garten inzwischen übrigens wilder als Bambus …
Der Sitzplatz im Wilden Garten (mit Feuerschale) ist inzwischen gut umrahmt von Phyllostachys bissetii. Überhaupt ist der Bambus in diesem Jahr prächtig – und es gab immer wieder zauberhafte Momente, wie diese dräuende Gewitterstimmung über Bissetii in der Wilden Wiese – im poppigen Farbkontrast zum Wasserdost, der über dem Staudenbeet schwebt.
Auch eindrucksvoll: das „Tor“, welches Phyllostachys aureosulcata ‚Aureocaulis’ und Phyl. vivax ‚Huangwenzhu’ neuerdings zeigen. Es wirkt wie eine Eingangspforte zu einem Bambuswald. Nun, ganz soweit sind wir noch nicht …
Was den August und den September bisher in diesem Jahr vor allem ausgezeichnet hat, war die ausgeprägte Trockenheit. Im Gegensatz zu Süddeutschland hatten wir extrem wenig Regen. Lediglich 58 Liter in spärlichen Einzelregenereignissen von nicht nennenswerter Größe, verteilt über sechs Wochen. Bei unserem Sandboden ist das viel zu wenig, besonders wenn ansonsten die Sonne herrlich scheint und ein leichter Wind weht. Entsprechend schwach ist daher auch unter anderem die Blüte von Wasserdost, Sonnenbraut und Staudensonnenblumen ausgefallen.
Alle bleiben sie weit hinter der Blühkraft der vergangenen Jahre zurück. Ebenso die Astern im Staudenbeet. Vergangenes Jahr haben sie das Beet dominiert. Jetzt setzen sie nur einen lilanen Farbtupfer. Trotzdem hübsch.
Was hingegen erfreut hat, war ein Neuzugang ebenfalls im Staudenbeet hinter dem Haus: Pummel. Eine Monarde. Hier eine Aufnahme mit der fast schon durchgeblühten robusten Schönheit.
Und wie in den ganzen letzten Jahren auch schon, begeistert Leycesteria formosa mit zuverlässiger Blütenpower. Allerdings muss man dazu sagen, dass sie im Topf steht und im Kalthaus überwintert.
Insgesamt hat man nun aber in den letzten Tagen schon deutlich den Eindruck, dass bald der Herbst Einzug hält: Morgentau, Spinnennetze und Blattfärbungen nehmen zu.
Aber vieles, was jetzt bei uns gelb wird, ist auch der anhaltenden Trockenheit geschuldet. Wie der Blick in den Birkenhain zeigt.
Nichtsdestotrotz sind unsere „Herbstanzeiger“ Euonymus alatus und Euonymus planipes schon tüchtig coloriert. Und die Sumpfeichen Quercus palustris ziehen mit. Es ist wohl nicht mehr lange Sommer. Genießen wir die letzten warmen Sonnentage. Draußen. Im Garten.