Das Warten hat sich gelohnt: Die ersten drei Jahre tat sich nichts. Gar nichts. Keine einzige zarte Blüte, noch nicht einmal ein Knospenansatz zeigte sich. Ihre ganze Energie war klar fokussiert – mit langen, biegsamen Ranken durchwob sie die Äste des alten Birnenbaums. So, ohne verräterische Blüten, fiel das kaum auf. Nur wenn man dicht an der Birne vorbeiging, konnte es passieren, dass sich einige Stacheln im Haar oder am Pullover verhakten. Und dann wunderte man sich mit einem Blick nach oben, wie weit sie die Baumkrone schon erobert hatte.
„Sie“ ist eine „Paul’s Himalayan Musk“, eine Rambler-Rose, gepflanzt im April 2011. Aber nicht nur ihre Wuchsdynamik ist beeindruckend – sie klettert problemlos in Höhen von 10 bis 12 Metern. Für uns war zudem die sehr gute Winterhärte entscheidend, die sie hier schon tadellos unter Beweis gestellt hat. Probleme mit Krankheiten gibt es keine, sicher auch dank der guten Durchlüftung am Standort.
Und nun in dieser Saison ist es soweit: Der Birnenbaum mutiert – lange nach seiner eigenen weißen Blüte – für Wochen zur zartrosa Duftwolke. Einfach wunderbar. „Paul’s Himalayan Musk“ blüht zwar nur einmal im Jahr (ist also nicht remontierend), dafür aber in überwältigender Fülle. Die sich im Herbst hoffentlich noch einmal in Form vieler hübscher orangeroter Hagebutten wiederholt. Dieser Rambler ist ein genussvoller Höhepunkt im Garten.