Tierisches Leben im Wilden Garten

Glück gehabt: Der Juli brachte mit bis dato bereits über 100 mm Niederschlag wenigstens etwas Entspannung für die Pflanzen. Verbrannte Grasflächen grünten wieder durch und die Insekten – insbesondere Schmetterlinge und Hummeln – ließen und lassen sich in erfreulich großer Anzahl auf dem reich gedeckten Blütenbüfett nieder. Zu den absoluten Pflanzenfavoriten zählen in diesem Monat immer unsere großen Bestände an Echtem Dost (Origanum vulgare), verschiedenen Klee-, Mohn- und Johanniskrautarten, Wilden Möhren (Daucus carota) und Kandelaber-Ehrenpreis (Veronicastrum virginicum). Es lohnt also ein genauer Blick auf die Blüten. Auf dem Foto oben hat sich zum Beispiel ein Schwarzkolbiger Braun-Dickkopffalter auf dem Dost niedergelassen. Da sich die Raupen dieses Falters von verschiedenen Süßgräsern ernähren, gibt es bei uns reichlich Futter für sie. Aber auch die Falter kommen nicht zu kurz – wie man sieht.

Die Hainschwebfliege fliegt besonders gerne Doldenblüten wie die der Wilden Möhre an. Hier macht sie eine Ausnahme

Der Echte Dost, besser bekannt unter dem Namen Oregano oder Wilder Majoran, behauptet sich sehr gut in unseren hohen Wiesen. Er zieht zahlreiche Insekten unwiderstehlich an, wie diesen hübschen Faulbaumbläuling

Origanum vulgare ist so attraktiv – er wird sogar bei Regenwetter besucht

Dieser Blütenbesuch auf Daucus carota hat tödliche Folgen: Denn die Veränderliche Krabbenspinne bevorzugt tierische Nahrung. Sie lauert oft auf Blüten und kann ihre Färbung sogar etwas an den jeweiligen Untergrund anpassen. So getarnt erbeutet sie selbst größere und wehrhafte Nektarsucher wie Bienen oder Schmetterlinge

Um Fressfeinde zumindest etwas zu verwirren, setzt die Hornissenschwebfliege auf einen Look, der im ersten Moment tatsächlich an die namensgebende Hornisse erinnert. Dieses Exemplar lässt sich den Nektar von Buddleja davidii munden. Der Sommerflieder steht in der Gunst zahlreicher geflügelter Gäste ebenfalls ganz weit oben

Nein, dieses markante Krabbeltier ist tatsächlich kein Käfer, sondern die Nymphe der Grünen Stinkwanze

Eine besondere Freude in diesem Sommer war die erste Blüte unseres Gold-Trompetenbaums. Catalpa bignonioides ‚Aurea‘ wächst deutlich schwächer als die Art und hat sich bis zum ersten Blütenansatz immerhin 12 Jahre Zeit gelassen. Kein Wunder: Zieht er doch frischen bis feuchten, nährstoffreichen Boden vor – was wir ihm nur bedingt bieten können. Die häufige Trockenheit der vergangenen Jahre war zudem nicht gerade förderlich für sein Gedeihen

Aber das Warten hat sich gelohnt. Denn der Trompetenbaum ist mit seinen großen herzförmigen Blättern und den opulenten Blütenrispen (also, wenn er denn mal in Fahrt kommt) nicht nur wunderschön, sondern auch ein wertvolles Insektennährgehölz – das gleich in der ersten Blühsaison regen Besucherandrang verzeichnen konnte

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