Frostige Momente und der Star des Monats: Bambus

Das Wetter lässt es endlich zu: Wir können wieder im Garten wühlen. Sonne und Wolken wechselten sich im Januar ab, die Temperaturen bewegten sich zwischen frostfrei und leichtem Frost. Das Thermometer kletterte aber durchaus schon mal in den zweistelligen Plusbereich: Die frühblühenden Geophyten freuts – sie stehen alle in den Startlöchern.

Langsam kann jetzt der Staudenrückschnitt beginnen. Da unsere Geophyten hauptsächlich in den Wiesenbereichen und weniger in den Staudenbeeten stehen, können wir das ganz entspannt in den nächsten Wochen angehen. Hier drängt uns kaum ein Frühblüher mit seinem Wunsch nach Licht und Luft. Lediglich die wilden Tulpen werden von den welken Gräsern befreit. Und natürlich kommen auch Stauden und Gräser, die matschig aussehen und flach liegen, weg, aber der Rest darf uns hoffentlich noch zahlreiche schöne winterliche Gartenmomente bescheren.

Neben den glitzernden Schönheiten an frostigen Morgen stand für uns in diesem Monat unser Bambus im Mittelpunkt. Mit seiner immergrünen Üppigkeit belebt er den winterlichen Garten.

Der Bambuswald überzeugt gerade im Winter durch sein helles Grün. Links daneben in schönem Farbkontrast: Betula utilis var. jacquemontii 

Allerdings hatte unser Bestand unter einem Nassschneeeinbruch dann doch zu leiden. Dieser hat den inzwischen über sieben Meter hohen Bambuswald kurzzeitig in die Knie gezwungen.

Da wird die Blättermasse zum Handicap: Nassschnee am 18. Januar 2018
Auch Phyllostachys bissetii geht in die Knie
Keiner bleibt verschont: Phyllostachys nigra ‚Henonis‘ in der Waagrechten

Bei diesen Witterungslagen macht sich die Flexibilität der Halme bezahlt. Bis auf drei Phyllostachys-Halme hatten wir keinen Bruch zu beklagen.

Ein recht freistehender Ph. vivax ‚Huangwenzhu‘-Halm musste leider daran glauben. Die Halme der Varianten von Ph. vivax sind bei schwerem Nassschnee besonders bruchgefährdet, da sie nicht sehr dickwandig sind

Anlass zur Klage gab hingegen die Vollblüte von Phyllostachys propinqua. Wir haben hier schon darüber berichtet. Dieses Jahr haben wir uns nun entschlossen, den Bestand oberirdisch zu roden, da das Ganze doch einfach zu unansehlich wurde und auch die neuen Halme kaum Blätter trugen. Die Rhizome liegen noch in einem definierten Areal im Boden. Warten wir ab, was im Frühjahr passiert.

Einige gekappte Halme von Phyllostachys propinqua
In der Silhouette des Wilden Gartens ist eine Lücke zwischen Ph. bissetii (links) und Birke entstanden:  Nun darf Ph. bissetii den Raum von Ph. propinqua füllen

Neben dem Rückschnitt der Stauden kommen auch die Weiden langsam in den Fokus. Im „drop of wilderness“ wurden sie bereits eingekürzt. Der Name hat historische Gründe, denn dieses Areal von dicht nebeneinanderstehenden Sal-Weiden (Pionierpflanze in unserer ehemaligen Brache) ist von selbst entstanden. Es wird von uns als hochwillkommener Windschutz jedes Jahr in Form gebracht. Wir kappen die Triebe kniehoch (beim Schnitt Betonung auf nach oben wachsende Äste, um seitliche Äste zu stärken und ein dichtes Grün zu erreichen) und der Neuaustrieb beschert uns alljährlich ein wunderschönes, dichtes Weidenareal.

Noch etwas Schnee, aber tagsüber schon deutlich frostfrei: Rückschnitt des Weidenareals
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