5 Gärten in den Niederlanden, die gerade im Frühling einen Besuch lohnen

Wir haben in den vergangenen Jahren mit großem Spaß viele Gärten und Gärtnereien in den Niederlanden besucht. Unsere Favoriten für einen Frühlingstrip möchten wir hier mit Euch teilen.

Die Niederlande im Frühling – das heißt natürlich Tulpen, aber eben bei Weitem (!) nicht nur Tulpen.

Keukenhof

Einmal (im Gärtnerleben) sollte man eintauchen in diesen unvergleichlichen Farbenrausch. Der Keukenhof ist ein echtes Geophyten-Spektakel – rund 7 Millionen Blumenzwiebeln machen es möglich. Es ist bunt-bunt-bunt, es ist überbordend, es ist überwältigend – und es ist wirklich voll! Etwa 800.000 Besucher kommen jedes Jahr nach Lisse in die Provinz Südholland, um diese Tulpenfülle und ihre explosiven Farbspiele zu bestaunen – je nach Wetterlage zwischen Mitte März und Ende Mai.

Wahrscheinlich eines der häufigsten Fotomotive: die Windmühle (Aussichtsplattform) des Keukenhofs mit den viel bewunderten in Streifen angeordneten Tulpenbeeten außerhalb des Gartengeländes

Tulpenbeete im Keukenhof: mal knallig

Mal fein abgestimmt

Immer wieder gibt es auch Raritäten zu bewundern: hier Tulipa acuminata

 

Jac. P. Thijssepark

 Ein echter Kontrast zum Touristenmagnet Keukenhof ist der Jac. P. Thijssepark  in Amstelveen (Provinz Nordholland). Hier trifft man lediglich auf vereinzelte Spaziergänger, die dieses Kleinod naturnahen Grüns genießen. Erstaunlich! Ist doch der Thijssepark im Fühling für uns eines der bezauberndsten Beispiele für detailverliebt und gekonnt natürlich gestalteten öffentlichen Raum: An stillen Wasserläufen findet sich eine Vielzahl fein komponierter ausschließlich einheimischer Pflanzenfamilien, die aber so selbstverständlich daherkommen, als hätte die Natur selbst sie geschaffen. Ein unaufgeregtes, wohltuendes Eintauchen in einen beeindruckenden Pflanzenkosmos. Freunde naturnaher Gärten sollten einen Besuch unbedingt einplanen. Wir haben diesen Ausflugstipp übrigens in der Gardens Illustrated gefunden. Er stammt von Hans Kramer (Besitzer der Gärtnerei De Hessenhof  in Ede, einer biologischen Gärtnerei in der Nähe des Kröller-Müller-Nationalparks, die ebenfalls auf jeden Fall einen Besuch wert ist) – und wir können seinen Tipp nur mit Begeisterung weitergeben!

Stille Wasserläufe im Jac P. Thijssepark

Schlüsselblumen in „freier Wildbahn“

Naturnahe Wiesen im Frühling

Frühling ohne „Bluebells“? Geht nicht!

Verträumte Ecken im weitläufigen Park

 

Kwekerij De Kleine Plantage

Apropos Gärtnereien – dass es in Holland viele gute Gärtnereien gibt, ist hinlänglich bekannt. Einige dieser herausragenden Pflanzenoasen locken aber nicht nur mit ihrem tollen Pflanzenangebot, sondern auch mit ihren wirklich schönen Gartenanlagen. Eine davon ist De Kleine Plantage in Eenrum in der Provinz Groningen. Die Gärtnerei hat sich auf Stauden, Einjährige, Rosen und Clematis spezialisiert. Der angrenzende Garten ist für Besucher geöffnet und absolut sehenswert. Hier kann man viele der Mutterpflanzen bewundern, deren Nachkommen in der Kleinen Plantage angeboten werden. Eine Gärtnerei und ein Garten für echte Pflanzenliebhaber. Besonders Freunde von Schattenpflanzen kommen hier auch auf ihre Kosten.

Ein Teil der großzügigen Gartenanlage der Kleinen Plantage. Die von Hecken beschützten Gartenräume beherbergen u. a. die Beete für die Mutterpflanzen

Ein Frühjahrsbeet in der Kleinen Plantage

Junge Hostas, schön arrangiert – im Hintergrund Rankhilfen

Blick in die Gärtnerei – hinten der großzügige Bereich für die Schattenpflanzen

 

Tuingoed Foltz

Eine ganz besondere Gärtnerei ist für uns Tuingoed Foltz in Meeden (Provinz Groningen). Nicht nur, dass wir auf dem Pflanzenmarkt in Kiekeberg, wo Foltz (wie auch De Kleine Plantage) erfreulicherweise immer vertreten ist, einige sich in unserem Garten fantastisch entwickelnde Salbeipflanzen erstanden haben, auch die Gärtnerei und der Garten sind besuchenswert. Letzterer beherbergt die Nationale Sammlung der Niederlande von Salvia und Echinacea. Foltz ist zudem spezialisiert auf ungewöhnliche Schattenpflanzen. Gräser stehen hier ebenfalls im Fokus. Ein Besuch lohnt also das ganze Jahr, nicht nur im Frühling. Um diese Jahreszeit überzeugt aber das an die Gärtnerei angrenzende „Het Achterland“ durch frisches Grün mit eingearbeiteten ornamentalen Akzenten und Kunst im Raum.

Schnitt-Ornamente im Weideland

Kunst im Garten

Tuingoed Foltz

Ein Hingucker: das Areal für die Schattenpflanzen

 

Villa Augustus

Man kann sich das vielleicht so vorstellen: Ein Gärtner, ein Koch, ein Hotelier und ein Künstler sitzen zusammen und lassen ihre Gedanken in die Wolken fliegen. Was daraus entstehen könnte, muss wohl so etwas sein wie die Villa Augustus in Dordrecht. Kaum einzuordnen; ein Ort, der uns zutiefst berührt und erfreut hat. Aber wie beschreibt man das nun? Die Villa Augustus ist ein Hotel (in einem alten umgebauten Wasserturm, mit künstlerischer Detailfreude gestaltete Zimmer, natürlich ist jedes anders), ein Restaurant (das leckeres Essen serviert und sein Gemüse aus dem großen, wunderschönen Gemüsegarten vor dem Hotel bezieht. Sitzt man auf der Restaurantterrasse, kann man den Köchen beim Ernten und Gärtnern bei der Arbeit zusehen) und ein Markt (hier gibt es die Produkte des biologisch betriebenen Gemüsegartens, der eigenen Bäckerei sowie viele andere köstliche Lebensmittel, Bücher, Küchenutensilien und mehr. Man kann gemütlich bummeln und staunen, in jeder Ecke wartet eine Überraschung). Wir finden: Ein ganz besonderer Platz, zu dem wir immer wieder gerne zurückkehren.

Die Villa Augustus – und ihr beeindruckend schöner Gemüsegarten, links im Frühjahr, rechts im Herbst

Blick von oben in die andere Richtung: der mediterrane Garten mit seinen Formschnittgehölzen

Der Markt: ein Kleinod für Foodies und Pflanzenliebhaber

Unverzichtbar und von Anfang an dabei: Gartenkater Julius (was für einen Namen sollte er denn hier sonst tragen?), der sich sein Zuhause im Gemüsegarten selbst ausgesucht hat. Gut gemacht, Julius.

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